beauty

Wie erkenne ich toxische Sonnencremes?

Viele UV-Filter genießen nicht unbedingt den besten Ruf: Sie sollen hormonell wirksam, krebserregend, allergieauslösend und schädlich für Ozeane und Umwelt sein. In Europa gibt es 25 zugelassene chemische Filter – da keiner das gesamte Lichtspektrum alleine absorbieren kann, werden sie stets kombiniert. Zink- oder Titandioxid sind die mineralischen Optionen, hier stehen allerdings die verwendeten Nanopartikel in der Kritik. Welche Filter schützen den eigenen Organismus und die Umwelt nun am besten?

Foto: pexels

1
Foto: pexels/Lany-Jade

Die Redaktion: Sandra Guserl

Nanopartikel – Die mineralischen Filter bestehen aus kleinen Zink- oder Titandioxiden und reflektieren das Sonnenlicht auf der Haut. Sie gelten als sicher und gut verträglich, sind jedoch in der Anwendung weniger angenehm, da sie einen weißen Film auf der Haut hinterlassen und eher schwer zu verteilen sind. Um diesen Effekt zu minimieren, setzen viele Anbieter auf Nanopartikel. Diese winzigen Teilchen stehen jedoch im Verdacht, in die Haut einzudringen. Verwendet man einen Sonnenschutz in Sprayform, können sie eingeatmet werden. Als Sicherheitsmaßnahme sollten sie auf empfindlicher, gereizter und geschädigter Haut nicht aufgetragen werden. Auch bei Baby- und Kinderhaut, für die mineralischer Schutz empfohlen wird, gilt es, auf Nanopartikel zu verzichten – zumindest bis ihre Auswirkungen auf den menschlichen Organismus abschließend geklärt sind.

 

Die Kosmetikwissenschaftlerin: Dr. phil. Meike Streker

Karzinogen – Untersuchungen deuten darauf hin, dass der beliebte UV-Filter Octocrylen krebserregende Stoffe bilden kann und eine endokrinschädigende Wirkung hat. Zudem ist er schwer abbaubar, weshalb er aus ökologischer Sicht ebenfalls bedenklich ist. Die UV-Filter Oxybenzon, Enzacamen, Homosalat sowie Octinoxat zeigten in Studien ebenfalls eine systemische sowie hormonelle Wirkung. Echte Alternativen sind die UV-Filter Uvinul A Plus, Tinosorb S/M und Mexoryl SX/XL. Sie gelten für Mensch und Umwelt als unbedenklich. Das Wichtigste zum Schluss: Auch ein schlechter UV-Filter ist besser, als komplett ungeschützt die Sonne zu genießen!


Der Pharmazeut: Prof. Dr. Peter Theiss

Umwelt – Als besonders bedenklich gelten Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen, das in drei von fünf europäischen Sonnencremes enthalten ist. Es soll hormonell aktiv sein und verbreitet sich über unsere eingecremten Körper in den Weltmeeren. Dort zerstört es erwiesenermaßen den Stoffwechsel der Korallenpolypen und reichert sich in allen Meerespflanzen und -tieren an. Im Wasser der Adria erreicht der Gehalt von Octocrylen jeden Sommer Spitzenwerte, 2015 wurde es erstmals auch in der Ostsee nachgewiesen. In einigen Ländern sind UV-Schutzprodukte, die nicht „oceansafe“ sind, bereits verboten. Die „Hyaluron Sonnenpflege“ von Medipharma Cosmetics ist ausnahmslos frei von Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen.

01.06.2023