In der aktuellen Ausgabe

Der Modernist & Der Solist: Raf Simons und Dries Van Noten

# 04/18
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Zwei Ausnahmetalente der Mode haben in diesem Jahr ebenfalls Geburtstag: Raf Simons feiert seinen 50. und Dries Van Noten wird 60 Jahre alt. flair zeigt in der April-Ausgabe zwei unterschiedliche Lebenswege und zwei grundverschiedene Karrieren.

Der Modernist: Raf Simons


Er begann seine Karriere als Phantom und schwang sich zum Fahnenträger der Jugend auf. Raf Simons stelltseine Kreativität in den Dienst wechselnder Marken – derzeit Calvin Klein – und bleibt sich dennoch selbst treu. Im Januar hat er seinen 50. Geburtstag gefeiert. flair gratuliert mit einer Hommage an das Ausnahmetalent.

Foto: Willy Vanderperre

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Wer den stets etwas reserviert wirkenden Raf Simons verstehen will, muss in seiner Biografie ein paar Schritte zurück machen. Denn der talentierte Belgier, der ursprünglich Industriedesign studierte, wollte eigentlich nie eine öffentliche Person sein. Seine Abneigung gegen jede Art von Starkult ging so weit, dass er sich, als er 1995 seine erste Modenschau zeigte, weder fotografieren noch zitieren ließ. Er wollte es so machen wie Martin Margiela, der damals tonangebende belgische Designer, von dem es bis heute keine beglaubigten Bilder oder Aussagen gibt. Oder wie Cristóbal Balenciaga, der die Medien mied wie der Teufel das Weihwasser.

Auch Raf Simons wollte am Anfang seiner Karriere nur über seine Mode mit der Welt sprechen, und dieser Plan funktionierte auch eine ganze Weile recht gut. Das Versteckspiel machte den Newcomer interessant. Damals war noch nicht jeder mit einem Smartphone unterwegs, mit dem man das Phantom hätte knipsen können. Raf Simons wollte sich losgelöst von jedem Zwang zur Selbstdarstellung um sein Kollektionen kümmern …

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Der Solist: Dries van Noten

Er ist einer der wenigen erfolgreichen Einzelkämpfer im globalen Fashion-Biz: Dries Van Noten  folgt auch  nach über 100 Kollektionen seiner eigenen Vision und setzt Kreativität nach selbst ernannten Regeln um. Im Mai wird er 60  Jahre alt. flair würdigt in seiner April-Ausgabe einen der herausragendsten Modeschöpfer unserer Zeit.

Foto: John Dolan

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Unabhängig zu sein, ist in der modernen Modewelt ein beträchtliches Risiko. Anders als die meisten Luxusmarken, die komfortabel in größere Unternehmensgruppen eingebettet sind, können es sich Designer, die nicht über diesen Rückhalt verfügen, nicht leisten, ein paar  Saisons zu schwächeln. Man wäre weg vom Fenster, müsste man Misserfolge länger als ein Jahr selber ausbaden. Man würde vom Markt abgestraft und fallen gelassen. Andererseits ist es in einer Welt, die immer mehr von Managern und deren Profitstreben geprägt ist, auch heute noch der grösste Luxus für einen Kreativen, niemandem außer sich selbst verpflichtet zu sein.

„Ich liebe feminine Elemente in meinen Männerkollektionen und maskuline Elemente in meiner Mode für Frauen“, beschreibt Dries Van Noten seinen Stil. Florale Muster sind ein Dauerbrenner, „außerdem habe ich eine Vorliebe für englische Stoffe  und Muster, Nadelstreifen, das Prince-of-Wales-Karo, und jedes Jahr zeige ich Smoking-Jackets, sowohl bei den Männern als auch bei den Damen“, so der Designer. Als Ästhet glaube er fest „an die Kraft der Schönheit der Dinge, aber auch an die Schönheit des Wesens“. Inspirationen sind bei Dries Van Noten fast immer greifbare Momente, denn: „Ich glaube nicht an die Virtualität, für mich zählt die Realität.“

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10.04.2018