Storys

Elie Saab - 5 Fragen an den Designer

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SEINE KOLLEKTION

„Dark Opulence“ nennt Elie Saab seine aktuelle Kollektion, die in ihrer Formensprache die Kunstwerke von Mark Rothko zitiert. Mit Capes, Ombré-Effekten und einer Farbpalette von Petrol bis Weinrot schafft Saab eine düster-elegante Stimmung.

SEINE HERKUNFT

Schon als Kind verbringt der in Beirut geborene Designer seine Zeit am liebsten mit dem Zeichnen von Modeskizzen und Schnitten. Nach seinem Modedesign-Studium in Paris kehrt er zurück in den Libanon und eröffnet sein erstes Atelier.

SEINE KARRIERE

Als Haus- und Hof- schneider entwirft Elie Saab Roben fu?r diverse arabische Königshäuser. 2003 wird er vom Pariser Modeverband Chambre Syndicale aufgenommen und präsentiert seither eine Haute-Couture- und zwei Ready-to-wear-Kollektionen pro Jahr. Das Elie-Saab-Imperium hat sich inzwischen um Brautkleider, Accessoires, Parfüms und eine Möbellinie erweitert.

SEINE MODE

Als Inspiration dient ihm häufig die schillernde Romantik des Orients, die er mit kostbaren Stoffen und aufwendigen Stickereien modern inter- pretiert. Für seine Farbeffekte und Schattierungen lässt er sich gerne vom Spiel zwischen Licht und Schatten leiten. Seine Kleider sind wie gemacht für große Auftritte. Kein wichtiger Event, auf dem seine eleganten Roben nicht zu sehen sind.

SEINE LEIDENSCHAFT

Der Couturier sieht es nicht nur als seine Bestimmung, die Schönheit der Frauen zu unterstreichen, sondern will seine Visionen und all sein Know-how auch wei- tergeben. Gemeinsam mit dem London College of Fashion hat er einen eigenen Studiengang geschaffen: Der „Elie Saab Bachelor of Arts in Fashion Design“ wird seit September an der Universität Beirut angeboten und soll erstklassiges Modedesign mit arabischer Kultur verbinden.

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Elie Saab: Kein großer Auftritt ohne seine Roben: Der libanesische Designer Elie Saab verwandelt mit seinen glamourösen und sinnlichen Kleidern Frauen auf der ganzen Welt in moderne Prinzessinnen

Fotos: PR, catwalkpictures.com

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5 Fragen

Sie haben bereits mit neun Jahren begonnen, zu nähen und zu schneidern. Können Sie sich noch an Ihre erste Kreation erinnern?

Ja, mir war tatsächlich schon ganz früh klar, dass ich Modedesigner werden möchte. Meine ersten Entwürfe waren Kleider für die Puppen meiner Schwester.

Als Sie mit 18 Ihr erstes Atelier eröffneten, zählten vor allem Frauen arabischer Königshäuser zu Ihren Kundinnen. Haben arabische Frauen eine andere Einstellung zur Mode als westliche?

Natürlich ist jede Frau anders, das hat in meinen Augen aber nichts mit ihrer Herkunft und dem kulturellen Umfeld zu tun, sondern nur mit der Tatsache, dass jede Frau eine eigene Einstellung zur Mode hat. Was alle meine Kundinnen eint, ist der Wunsch, schöner auszusehen – und nach Weiblichkeit, Eleganz und Glamour. Deshalb kaufen sie meine Kleider.

Ihr Online-Magazin The Light of Now beginnt mit dem Satz: „What if all the lights shine on you in one single moment?“ Wie gehen Sie mit dem Hype um Ihre Person um?

Ich bin eine sehr bescheidene Person, die gerne im Privaten bleibt. Ich habe meinen Weg nicht gewählt, um im Rampenlicht zu stehen, deshalb denke ich auch nicht viel über den Hype um mich nach. Am wichtigsten ist es mir, so viel Zeit wie möglich mit meiner Frau Claudine und unseren drei Kindern zu verbringen.

Was fasziniert Sie an der Kunst von Mark Rothko, die Sie für Ihre Herbst/ Winter-Kollektion inspiriert hat?

Mich fasziniert an seinen Arbeiten, dass sie anmutigen Klassizismus mit zeitgenössischer Klarheit verbinden. Meine Kollektion ist präzise, sleek und geometrisch, die Farben sind sehr intensiv – ähnlich, wie ich sie in Rothkos Gemälden wahrnehme. Was sind die drei wichtigsten Zutaten für das perfekte Abendkleid? Femininität, Eleganz und Präzision.

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5 Fakten

10.12.2014