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Adieu Sonia Rykiel – Abschied von einem wahren Freigeist!

48 Jahre später ist Sonia Rykiels Label ein internationales Unternehmen mit Millionen-Umsätzen. An der Seite ihrer Tochter Nathalie launchte die Designerin 1983 Rykiel Enfant; 1989 kam die erschwinglichere Unterlinie auf den Markt, die heute unter dem Namen Sonia By Sonia Rykiel bekannt ist. Gemeinsam realisierte das Mutter-Tochter-Gespann eine Kollektion für die schwedische Modekette H&M. Jüngster Coup der beiden: eine Kosmetiklinie für Lancôme. Die Design-Spitze der Hauptlinie hat mittlerweile Julie de Libran übernommen.

Etwas hat sich aber im Laufe der Firmengeschichte nie verändert: Die Mode von Sonia Rykiel vermmittelt immer ein Gefühl von Freiheit und Fröhlichkeit.

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Foto: catwalkpictures.com

Wenn flair in Zukunft auf der Pariser Modenschau einen Abstecher ins Cafe de Flore macht, um dort wieder das berühmte Club Sandwich Le Club Rykiel zu bestellen, das nach der außergewöhnlichen Modedesignerin benannt wurde, werden wir etwas wehmütig an den Rotschopf denken. Denn heute am 25. August 2016 starb die französische Designerin Sonia Rykiel mit 86 Jahren an Parkinson. flair verabschiedet sich von einer ganz besonderen Dame.

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Foto: soniarykiel.com

Die Französin mit den knallig roten Haaren wird als „Königin des Stricks“ in die Modegeschichte eingehen. Die Designerin befreite Ende der 60er- / Anfang der 70er-Jahre Strick von seinem funktionalen Image. Während das Material damals vor allem als Wärmespender diente oder in die Öko-Ecke gedrückt wurde, traute sich La Rykiel Strick erstmalig auf den Laufsteg zu bringen. Mit buntgestreiften Kleidern – heute Markenzeichen der Brand – bewies sie, dass sich der freigeistige Hippiegedanke und High Fashion nicht ausschließen. Auch sonst scherte sie sich nicht um die Konventionen der Prêt-à-Porter – kehrte die Säume von innen nach außen und machte sogar den Jogger chic.

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Sonia Rykiel / Foto: catwalkpictures.com

Umdenker der 68er-Ära erklärten die Mode-Rebellin prompt zu ihrer Ikone: legendär ist ihr Portrait von Andy Warhol; Brigitte Bardot, bis heute Symbol für die sexuelle Befreiung der Frau, zählte zu den Fans der ersten Stunde. Sitz der Firma befindet sich im Pariser Stadtteil St. Germain du Près – heute Mekka der hippen BoBos, damals Hauptquartier der existentialistischen Szene. Hier entwarfen nicht nur Philosophen wie Jean Paul Sartre ihre neuen Weltanschauungen. Die Nouvelle Vague stürzte von dort aus die Regeln des klassischen Films und Madame Rykiel – übrigens immer in Existenzialisten-Schwarz unterwegs – die der Prêt-à-Porter.

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Foto: catwalkpictures.com
25.08.2016