Designers Directory: Vionnet
Es gibt Designer, die erzählen ihre Geschichte über ihre Kleider.So ist es auch bei Madeleine Vionnet. Ihr ging es nie um sich selbst, sondern sie wollte ihre Entwürfe für sich sprechen lassen. Sicher ist dem Insider der Name ein Begriff, jedoch wissen viele eigentlich nichts über die Gründung oder die Geschichte des Hauses. Wir haben uns näher mit dem Namen Vionnet und seiner Herkunft beschäftigt und geben Ihnen einen Einblick in die Historie des Labels.
Text: Johannes Paul Döbler Fotos: instagram/ catwalkpictures.com
Designers Directory: Madeleine Vionnet
Madeleine Vionnet gilt als Erfinderin des Diagonalschnitts. Ihre Liebe zur Geometrie muss es gewesen sein, die sie dazu befähigte aus simplen Grundformen wie Dreiecken und Vierecken die raffiniertesten Schnitte zu entwickeln.
1876 in ärmlichen Verhältnissen geboren, musste sie aufgrund der privaten Situation bereits mit 12 die Schule verlassen und begann das Schneiderhandwerk zu erlernen. Eine Zeit lang arbeitete sie in Paris und ging dann nach London um zunächst als Wäscherin ihr Geld zu verdienen. Mit 20 Jahren übernahm sie bereits die Atelierleitung der Londoner Kleidermacherin Kate Reilly. Zurück in Paris fing sie bei Callot Soeurs an und wurde die rechte Hand von Marie Callot Gerber, der sie sie sich Zeit ihres Lebens zu Dank verpflichtet fühlte.
Madeleine Vionnet galt als Rebellin, sie verbannte Korsetts und kürzte die Säume. Die Kundinnen konnten mit ihren Kreationen zunächst wenig anfangen und sie musste sich eingestehen, dass wenn sie Erfolg haben wollte, musste sie sich selbständig machen.
Sie setzte kunstvolle Nähte und arbeitet mit Drapierungen und weichen Stoffen, um sich dem weiblichen Körper zur damaligen Zeit neu zu nähern. Ihre Kleider galten oft als ein wenig schwierig was das Anziehen betraf und so kamen immer wieder panische Kundinnen in ihr Atelier, weil sie nicht wussten wie sie es anstellen sollten. Stickereien, stilisierte Rosen und Knoten sowie reduzierte Farben prägten ihren Stil.
Seit 2012 gehört Vionnet Goga Ashkenazi, die sich für künstlerische Leitung der Prêt- à - Porter Entwürfe verantwortlich zeigt und Eigentümerin des Hauses ist. Hussein Chalayan widerum stellte für das Label 2014 seine erste Demi- Couture Linie vor.
