Die Haute Couture zählt als Königsdisziplin der Mode – und da in diesem Jahr alles anders ist, machte die allgemeine Ausnahmesituation auch vor der hohen Schneiderkunst nicht halt. Zum ersten Mal wurden die Haute-Couture-Schauen daher vollständig digital vorgestellt. Die Modemacher mussten sich ganz genau überlegen, wie sie denn nun ihre aufwendig kreierten Kollektionen präsentieren wollen – und schlugen dabei neue Wege ein. So zeigten die großen Modehäuser auf unterschiedliche Art und Weise kreative digitale Möglichkeiten: während einige ihren Fokus auf künstlerische Inszenierungen oder gar auf Kurzfilme setzten, konzenrierten sich andere auf den Entstehungsprozess der Kollektion.
flair zeigt die Highlights der etwas anderen Haute-Couture Woche:
Die Highlights der Haute-Couture Schauen Herbst-Winter 2020/21
Schiaparelli
Den Anfang der Haute-Couture-Schauen machte das Modehaus Schiaparelli, dessen Chefdesigner Daniel Roseberry seit einigen Monaten in New York festsitzt und sich beim Entstehungsprozess über die Schulter schauen lassen hat. Im Video sieht man Roseberry auf einer Parkbank im Washington Square Park sitzen und Schritt für Schritt die neuen Kreationen skizzieren, die vor allem eine Hommage an Elsa Schiaparelli darstellen sollen. Diese werden, wenn es so weit ist, an das Atelier in Paris weitergegeben, um dort fertiggestellt zu werden.
Dior
Das französische Modehaus Dior inszenierte die Haute Couture Kollektion in einem märchenhaften Kurzfilm mit dem Titel „Le Mythe Dior“, in dem die Kollektion zum Leben erweckt wird - die fabelhaften Trägerinnen sind dabei die Bewohnerinnen einer fantasievollen Welt. Der knapp fünfzehn-minütige Film entstand in Zusammenarbeit mit dem italienischen Filmemacher Matteo Garrone und gewährt auch einen Einblick in den Entstehungsprozess der Kollektion im Atelier.
Chanel
Im Gegensatz zur letzten eher minimalistisch gehaltenen Haute Couture Kollektion, bei der sich Kreativdirektorin Virginie Viard von Gabrielle Chanel inspirieren ließ, hatte die Kreativdirektorin diesmal Karl Lagerfeld vor Augen. "Ich dachte an eine Punk-Prinzessin, die im Morgengrauen aus dem Club 'Le Palace‘ herauskommt“, so Viard. "Mit einem Taftkleid, voluminösen Haaren, Federn und viel Schmuck. (…) Karl ging gerne ins 'Le Palace', begleitet von kultivierten, fein herausgeputzten Frauen.“
Die von Virginie Viard kreierten 30 Looks mit unter glamourösen Tweeds und schmuckhaften Details, inszenierte der schwedische Modefotograf und Regisseur Mikael Jansson.
Iris van Herpen
Iris van Herpen stellte bei ihrer Präsentation in einem kunstvollen sinnlichen Film ihren Entwurf „Transmotion“ vor und setzte dabei ein Kleid in den Fokus. Die Hauptrolle spielte dabei ihre Muse und Game of Thrones Schauspielerin Carice van Houten.
