Die Herbst-Winter-Kollektion 2025-2026 inszenierte Louis Vuitton als nostalgische Bahnhofsszene. Die Show war konzipiert als eine Hommage an das Reisen und erinnert an eine vergangene Ära, als Reisen noch ein Symbol für Luxus und Abenteuer war – eine Zeit, in der Louis Vuitton begann, das Gepäckdesign neu zu definieren.
Text: Jessica Haberl / Fotos: catwalkpictures
Die Louis Vuitton Fall/Winter 2025/26 Womenswear Show: Eine Ode an das Reisen
Louis Vuitton auf Zeitreise
Inszeniert in L’Étoile du Nord, der ehemalige Hauptsitz einer Eisenbahngesellschaft, die schon vor der Gründung der französischen Staatsbahn existierte, und direkt neben dem Bahnhof Gare du Nord spiegelte die Kulisse das Konzept authentisch wider. Die hohen Decken, viele Fenster und langen Sitzreihen kreierten eine typische Bahnhofsatmosphäre. Der Soundtrack, kuratiert von der legendären Elektrogruppe Kraftwerk, verstärkte diese Wirkung. Mit ihrem ikonischen Album „Trans-Europe Express“ aus dem Jahr 1977 als Leitmotiv verbanden sich pulsierende, mechanische Rhythmen mit gefühlsbetonten Klangfragmenten, die diese Aufbruchsstimmung und hingebungsvolle Wehmut musikalisch untermalten.
Aufbruchstimmung
Nicolas Ghesquière wurde dabei inspiriert von Kultfilmen wie Casablanca, Der Orient Express und Harry Potter, in denen Züge und deren Stationen von Bedeutung sind. Bahnhöfe sind ein emotionaler Ort: Menschen treffen sich wieder, verabschieden sich, kommen zusammen, sind traurig, verreisen oder beginnen einen neuen Lebensabschnitt. Diese Vielfalt spiegelt auch die Kollektion selbst wider: Ghesquière schuf ganz unterschiedliche Charaktere. Einige sind beruflich unterwegs, anderen stand ein Urlaub bevor, wieder andere sind auf dem Weg zu einem glamourösen Event.
Mode für unterwegs
Ein klarer Fokus lag auf Outerwear: Trenchcoats, Wollmäntel, Utility-Jacken und Leder-Coats. Auch Louis Vuittons ikonische Reisetaschen spielten eine zentrale Rolle und verstärkten die Reiseästhetik. Insgesamt zeigte Louis Vuitton sehr individuelle Looks, bei denen der Travel-Charakter jedoch stets erkennbar blieb – genau wie an einem Bahnhof, wo viele ganz unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Plänen, Zielen und Emotionen aufeinandertreffen und doch eines gemeinsam haben: das Reisen.
19.03.2025
