Die Trends der Berlin Fashion Week Herbst/Winter 2022

Starke Farben und lässige Schnitte: Marc Cain zeigte seiner Herbst/Winter-22-Kollektion im Wintergarten Berlin unter dem Motto “Express yourself”. Dabei saßen die Gäste im Publikum des Varieté-Theaters und konnten die Inszenierung hautnah miterleben. Gründer Helmut Schlotterer rief im Anschluss zu Spenden (an die Caritas) auf und versicherte, er werde die Endsumme sogar verdoppeln. Stargast der Show war übrigens Schauspielerin Marcia Cross. Außerdem besuchten Schauspielerin Emilia Schüle, Prinzessin Lilly zu Sayn Wittgenstein und Moderatorin Frauke Ludowig mit Tochter Nele die Show.

Schon der Name der Kollektion machte neugierig: „Devil’s Delight“. Für den Designer lautete der Hintergedanke dabei, seine wahren Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Dabei war das ganze auch ein Spiel der Kontraste, in dem negative Emotionen (devil) auf positive (delikat) trafen. Das sah dann so aus: Feine Seidenkleider trafen auf lässig sitzende Cabanjacken in starkem Pink, klassische Kostüme in Leder oder schmale Röcke, die zu kniehohen Boots und Feinstrick-Pullovern gestylt wurden. Besonders waren die Abend-Kreationen aus Tüll, die der Kollektion eine Couture-Note verliehen.
Der Großteil der Looks war in monochromen Farben gehalten. Simpel, elegant, zeitlos. Klasse!

Fangen wir mit dem starken Ende an: Nach der Show des Designers liefen alle Models in Hoodies mit der Aufschrift „Peace“ über den Catwalk. Vorab präsentierte er zarte Tüll-Kreationen, die viel Haut zeigten – und die schönen Dessous-Designs der Marke Mey, die als Partner des Modemachers fungierte. Zudem gab es bodenlange Stepp-Mäntel, goldene Roben mit Volant-Ausschnitt und Overalls in softem Rotbraun – die ebenfalls sowohl von Männern als auch Frauen getragen wurden.

Die zarten Kreationen der finnischen Designerin Sofia Ilmonen überzeugten schon die Jury des Hyères Festival, das die Absolventin der Aalto Fashion School in Helsinki vergangenes Jahr gewann. Ihre Designs könnten den Sommer nicht besser verkörpern. Leichte, zarttransparente Entwürfe in frischen Zitronengelb, Weiß oder Flieder. Auffällig waren die drapierten Ärmel, die einige Designs schmückten. 

Bei der Show des ukrainischen Designers Jean Gritsfeldt ging es nicht um Mode, sondern darum, eine Message in die Welt zu tragen. „Freiheit“, „Frieden“, „Dankbarkeit“ stand auf seinen lässigen Jersey-Zweiteilern. „Heute ist es nicht an der Zeit, über Mode zu sprechen, sondern durch Mode“, erklärt der Designer, der derzeit in Kiew festsitzt, über eine Video-Botschaft zu Beginn der Show. Mithilfe 30 freiwilliger Helfer konnte seine Show in Berlin dennoch umgesetzt werden.