Esprit H/W Kampagne 2013 Interview - Astrid Munoz
Warum hast Du Dich dazu entschlossen, Fotografie zu studieren? Hat Dich das Modeln nicht ausgefüllt?
Es kam ganz natürlich. Für meine Modeljobs bin ich wahnsinnig viel gereist und habe wunderschöne, exotische Orte gesehen. Ich hatte immer meine Kamera dabei und habe meine Freizeit zum Fotografieren genutzt. Mit der Zeit hat mich der technische Teil mehr und mehr interessiert, und ich wollte professioneller werden. Also habe ich bei dem bekannten Magnum-Fotografen Joseph Rodriguez an dem CP Institute in New York einen Kurs belegt. Er pushte mich total.
Wie bist Du auf die Idee mit den Selbstporträts gekommen?
Die Idee entstand in einer sehr traurigen Periode meines Lebens. Diese Traurigkeit wollte ich dokumentieren.
Was hat dich so traurig gemacht?
Das möchte ich nicht sagen.
Hast Du das Gefühl, als Fotografin in der Modeindustrie ernster genommen zu werden?
Ja, definitiv. Durch die vielen Kontakte zur Modeindustrie hatte ich die Möglichkeit, als Fotografin mit tollen Jobs zu starten. Meine erste Fotostrecke war für die Chanel Schmuckkollektion. Eine Serie für Carine Roitfeld für die französische Vogue öffnete mir dann viele weitere Türen.
Was war der einprägsamste Moment in Deiner Karriere?
Da sind viele, aber ich erinnere mich an einen besonderen Moment. Als ich ein Teenager war, liebte ich Yves Saint Laurent. Ich habe immer gesagt, ich möchte einmal Model werden, nur um YSL zu tragen. Damals war mir noch nicht klar, dass dahinter ein ganzes Business steht. Mein erstes Kampagnen-Shooting war dann tatsächlich für Yves Saint Laurent, fotografiert von Mario Testino. Das war mein "goal"! Ich sagte, ok, jetzt kann ich wieder aufhören, ich habe mein Ziel erreicht – natürlich ging es dann erst richtig los.
Dein Stil in einem Satz?
Ich bin wie ein Chamäleon. Für jeden Anlass habe ich eine andere Garderobe. Jetzt, wo ich älter werde und weiser, versuche ich, den Casual Chic mit ein wenig mehr Komfort zu kombinieren. Ich habe wirklich keine Lust mehr, stillstehen zu müssen, weil mein Rock zu eng ist
Dein Lieblingsteil?
Meine rote Lederjacke im 70er-Look, die peppt jedes Outfit auf.
Deine Lieblingsdesigner?
Oh, das ist schwierig. Ich habe so viele. Einige davon sind: Riccardo Tisci, Chanel und Giambattisa Valli.
Was würdest Du für 1000 Euro kaufen?
Einen Gürtel (lacht). Nein, im Ernst, mein Leben hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Ich würde heute nicht mehr so viel Geld für Klamotten ausgeben, außerdem ist mein Kleiderschrank voll davon. Mit 1000 Euro kann man so viel machen. Ich könnte damit eine Familie ernähren. In Argentinien werden einem die sozialen Unterschiede viel mehr vor Augen geführt als in Europa.
Du hast vorher in Paris, New York und London gelebt. Hat der Umzug nach Argentinien deine Sicht auf die Dinge verändert?
Ja, auf jeden Fall, aber auch die Tatsache, dass ich älter werde. Man denkt mehr über seine Nachbarn, über Recycling und den Sinn hinter den Dingen nach. Ich hatte meine Zeit in Paris, New York und London, jetzt starte ich ein neues Abenteuer in Argentinien.
Wie wohnst Du in Argentinien?
Ich wohne in einer Art französischem Landhaus gemixt mit argentinischem Gaucho-Chic. Mit einem riesigen Garten und viel Patz.
Hast Du Designer-Möbel?
Ich habe mir von argentinischen Künstlern Möbelstücke aus Holz bauen lassen. Mein Herz schlägt für alte, rustikale Landmöbel aus Argentinien.
Was war Dein erstes Stück von Esprit?
Ich habe meine beiden ersten Esprit-Teile immer noch und trage sie regelmäßig. Ein blauer Rollkragenpullover muss auf jede Reise mit. Der Pullover war sogar schon auf dem Machu Picchu in Peru.
Short Shooting-Facts
5 Stunden Wartezeit auf das Interview mit Astrid
8 Hotels
1 Krankenschwester am Set
10000 Lämmchen
Das Catering-Team kam extra aus London, um Bio-Food zu servieren.
Das gesamte Team reiste aus Argentinien, London, Paris, Zürich, Düsseldorf, Hamburg und New York an.
About Astrid Munoz
Astrid Munoz wurde 1974 in San Juan, Puerto Rico geboren. Mit 14 bekam sie zum ersten Mal das Angebot in Spanien zu modeln, aber ihre Mutter lehnte ab. 1993 ergriff Astrid ihre zweite Chance und reiste für ein Modelangebot nach Frankreich. Diesmal verzichtete sie auf die Erlaubnis ihrer Eltern. In Paris wurde sie als eine der ersten lateinamerikanischen Models berühmt. Es folgten Stationen in New York und London und Editorials für die Vogue, Marie Claire, L'Officiel, Elle und Harper's Bazaar sowie Kampagnen für Balenciaga, Chanel, Dolce & Gabbana, GAP und L'Oreal. Heute ist Astrid bei IMG unter Vertrag. 2006 wurde sie vom spanischen Magazin Hola de Espana in die Liste der schönsten Frauen der Welt aufgenommen.
Neben dem Modeln begann sie 1998 ihre Leidenschaft für Fotografie zu professionalisieren. Sie belegte einen Kurs bei dem bekannten Magnum Fotgraf Joseph Rodriguez am CP Institute in New York City. Zu ihren Stärken gehören Landschaftsaufnahmen, Reisereportagen Modefotografien sowie die Selbstporträt-Serien. Ihre Arbeiten wurden bereits in Vogue, GQ, Vanity Fair, Tatler, Marie Claire und Vissionaire abgedruckt. 1998 heiratete Astrid den Polospieler Eduardo Novillo Astrada, und zog nach Argentinien.
Kampagnenbilder: Esprit/ Alle weiteren Bilder: Mirjana Goedicke
Klicken Sie für Reisetipps für die Isle of Skye hier. Das Portfolio von Astrid Munoz finden Sie hier: www.astridmunozphotography.com Shoppen Sie hier die neue Herbst-/Winterkollektion von Esprit: www.esprit.de
FLAIR Fashion&home durfte exklusiv das Kampagnen-Shooting der Esprit Herbst-/Winterkollektion 2013 auf der Isle of Skye in Schottland begleiten. Wir haben mit Topmodel Astrid Munoz ein ungewöhnliches Fitting-Interview geführt und waren für Sie beim Shooting am gefühlten Ende der Welt dabei.
Von Mirjana Goedicke (Text)
Das Erste, was ich von Astrid sah, war ihr nackter Oberkörper. Aufgrund der wechselnden Wetterlage war auf der Isle of Skye Flexibilität angesagt. So wurde der Interviewtermin kurzerhand ins Fitting geschoben. Zwischen Mützen, Mänteln, Schals und einer etwas sauertöpfisch dreinblickenden Star-Stylistin (Camille Bidault-Waddington) wurde gefragt, gezupft, gesteckt und gelacht.
Astrid Munoz bewies wahre Topmodel-Qualitäten: unprätentiös, natürlich und intelligent beantwortete sie Fragen, ließ sich vom Team mustern und von Camille stylen. Ihr stand am folgenden Tag ein Doppel-Job bevor, denn die Südamerikanerin wurde sowohl als Model als auch als und Fotografin gebucht. Was dahintersteckt? Hier erfahren Sie, warum das Model zur Fotografin wurde...
Fitting-Interview
Das Kampagnen-Thema für die Herbst-/Winterkollektion von Esprit 2013 ist "Epic Travel". Was verbindest Du mit diesem Trend-Thema?
Für mich bedeutet Epic Travel die Reise an mystische Orte – Destinationen mit einer beeindruckenden Natur und atemberaubenden Landschaften.
Du bist heute stundenlang über die Insel gestreift, um Aufnahmen zu machen. Hast Du Deinen "Epic-Travel-Moment" einfangen können?
Ja, es war der perfekte "Epic Day"! Ich musste mit den verschiedenen Elementen und den wechselnden Wetterbedingungen arbeiten. Heute war ein großartiger, sonniger Tag.
Hast Du ein Konzept für das Selbstporträt-Shooting oder entscheidest Du die Posen spontan?
Ich entscheide eher spontan und höre da ganz auf mein Gefühl. Ein Selbstporträt hat für mich nichts mit einer Pose oder einer künstlichen Haltung zu tun. Es soll sehr natürlich entstehen und wirken. Bei den Naturgewalten wird das bestimmt eine Herausforderung. Das Einzige, was schon jetzt klar ist, sind die Kleider, und die kann Camille (Stylistin) auch noch spontan ändern.
Selbstporträt oder Fotografen-Shooting? Was ist einfacher?
Es ist viel einfacher, wenn jemand anderes mich ablichtet. Beim Selbstporträt kann man nicht richtig posen und man erhält keine Anweisungen. Du entscheidest nach deinem persönlichen Gefühl.
Der Kampagnen Slogan ist: "Travel in style, travel in mind". Hast Du Deine eigene Philosophie dazu?
Für mich bedeutet das, an jedem Ort meine Lieblingsdinge dabeizuhaben. Sogar im Flugzeug lege ich Wert auf stylishe, bequeme Klamotten.
Und was bedeutet "travel in mind" für Dich?
Wenn ich aufs Land fahre, bin ich ganz bei mir und kann mich mit meinen Gedanken zurückziehen. Ich mache lange Spaziergänge, habe viele Bücher im Gepäck und stecke in einem weiten Sweater – die perfekten Rahmenbedingungen, um in meinen eigenen Gedanken zu reisen.