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Unsichtbar im Netz: Cookies ohne Nachgeschmack

Sie haben an Ihrer Wohnungstür kein Namensschild, geben neuen Bekanntschaften beim ersten Date nie Ihre Handynummer und erzählen selbst guten Freundinnen nur wenige intime Details aus Ihrem Leben? Dann wird es Sie vielleicht verwundern zu erfahren, wie viel andere über Sie wissen– und das, obwohl diese Menschen Sie überhaupt nicht persönlich kennen. Woher? Aus dem Internet.

In der flair-Ausgabe im April 2016 zeigen wir Ihnen, wie Sie sicher im Internet surfen, ohne Spuren zu hinterlassen.

ILLUSTRATION Onka Allmayer-Beck

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COOKIES  OHNE NACHGESCHMACK

Cookies sind kleine Textdateien, die auf Ihrer Festplatte abgelegt werden, wenn Sie eine Website besuchen. Auf diese Art und Weise werden Sie wiedererkannt. Der Vorteil ist etwa, dass Sie sich bei einer verschlüsselten Seite nicht wieder neu anmelden müssen. Je mehr Sie den Dienst eines Anbieters verwenden, desto exakter wird das Persönlichkeitsprofil, das er von Ihnen erstellt.

Gute Beispiele dafür sind Amazon oder YouTube. Diese Webriesen machen Ihnen aufgrund Ihrer vorherigen Suche konkrete Vorschläge für Artikel bzw. Videoclips. Das kann praktisch und inspirierend sein, hat aber leider auch viele Nachteile. So können etwa Drittanbieter Ihre Spuren als User verfolgen– ohne dass Sie davon etwas wissen. Besonders die sogenannten Flash-Cookies oder die neuen Super-Cookies stellen dabei ein Sicherheitsrisiko dar:

Sie funktionieren browserübergreifend und können von Flash-Playern angelegt werden. Um Cookies nicht unbemerkt zuzulassen, sollten Sie entsprechende Browsereinstellungen vornehmen. Man findet die Optionen dazu bei den meisten Browsern unter dem Menüpunkt „Sicherheit“. Dort können Sie festlegen, welche Cookies angenommen oder abgelehnt werden. Sie nicht zuzulassen, beugt übrigens auch möglichen Verwechslungen vor, besonders dann, wenn man seinen Rechner – etwa im  Büro – mit mehreren Personen teilt. Es verhindert zum Beispiel, dass sich Dritte versehentlich unter Ihrem Namen bei sozialen Netzwerken einloggen.

Erlauben sollten Sie Cookies generell nur für vertrauenswürdige Seiten, die Sie regelmäßig besuchen. In jedem Fall sollten Sie die Option „Cookies von Drittanbietern akzeptieren“ deaktivieren. Außerdem helfen Add-ons wie der CookieCutter oder der FlashBlock dabei, Cookies zu blockieren oder zu organisieren. Ein wirksamer Schutz gegen die gefürchteten Super-Cookies ist das Firefox-Plug-in BetterPrivacy.

Hier finden Sie Infos, wie Sie die Cookie-Einstellungen ändern können:

 

Mozilla Firefox

Google Chrome

Internet Explorer

Apple Safari

Noch mehr Themen für mehr Online-Sicherheit in der flair im April!

Hier gibt es einen Blick ins Heft

 

 

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25.03.2016