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Unsichtbar im Netz: Social Media – Teilen macht nicht immer Freunde

Sie haben an Ihrer Wohnungstür kein Namensschild, geben neuen Bekanntschaften beim ersten Date nie Ihre Handynummer und erzählen selbst guten Freundinnen nur wenige intime Details aus Ihrem Leben? Dann wird es Sie vielleicht verwundern zu erfahren, wie viel andere über Sie wissen– und das, obwohl diese Menschen Sie überhaupt nicht persönlich kennen. Woher? Aus dem Internet.

In der flair-Ausgabe im April 2016 zeigen wir Ihnen, wie Sie sicher im Internet surfen, ohne Spuren zu hinterlassen.

ILLUSTRATION Onka Allmayer-Beck

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Illustration: Onka Allmayer-Beck

SOCIAL MEDIA – TEILEN MACHT NICHT IMMER FREUDE

Die besten Sicherheitsvorkehrungen helfen nichts, wenn Sie beim Chatten oder Posten selbst Ihre privaten Daten preisgeben – etwa in den Social-Media- oder in Leserbrief-Foren. Schreiben Sie ruhig Ihre Meinung zu wichtigen Themen, aber tun Sie es unter einem Fake-Namen. Teilen Sie weiter Ihre Lieblingsmusik, die neuesten Entwürfe Ihres Lieblingsdesigners oder sogar Ihre Fotos vom letzten Urlaub – doch verwenden Sie dafür ein Namenskürzel.

Keine Sorge: Menschen, die Sie persönlich kennen, finden Sie trotzdem, schließlich hat man ja gemeinsame Freunde. Und schauen Sie bei Freundschaftsanfragen, die Sie bekommen, genau hin: Betrüger, die mithilfe von Fake-Accounts Ihre Daten sammeln wollen, verwenden oft einen Namen, der sich bereits in Ihrer Kontaktliste findet oder der dem von Freunden oder Freundinnen, die Sie bereits geaddet haben, sehr ähnlich ist.

Bestätigen Sie die Anfrage, folgt oft via Postfach die Frage nach Ihrer Handynummer – die Sie dann selbstverständlich nicht bekanntgeben sollten.
Besondere Vorsicht ist bei mobilen, GPS-gestützten Partnerbörsen geboten, die auch Facebook-Profile auswerten. Die Ortserkennung kann Stalkern geradezu den Weg weisen. Achten Sie auch darauf, wie die Seiten mit Ihren persönlichen Informationen umgehen.

Manchmal werden sie öffentlich gemacht und sind beispielsweise bei Google auffindbar. Grundsätzlich empfiehlt sich vor der Nutzung von solchen Apps aber auch ein genauer Blick auf AGB und Datenschutzrichtlinien, die allerdings manchmal nur auf der Website des Anbieters – und nicht direkt über die App – ersichtlich sind. Und fallen Sie nicht auf Betrüger herein: Laut einer neuen Studie von Norton ist das bereits mehr als der Hälfte aller Online-Dater in Deutschland passiert.

Wenn Ihr Gegenüber im Chat nicht auf Ihre Fragen eingeht und seltsam unpassende Antworten gibt, verbirgt sich möglicherweise ein Programm dahinter, das automatisch Antworten generiert. Oft werden dann Links versendet, die auf Pornoseiten oder zu Viren und Trojanern führen. Klicken Sie solche Links auf keinen Fall an – und blockieren Sie solche Profile.

Noch mehr Themen für mehr Online-Sicherheit in der flair im April!

Hier gibt es einen Blick ins Heft

 

 

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30.03.2016