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Ein Preis für mutige Unternehmerinnen: Die Veuve Clicquot Bold Woman Awards 2020

Die Geschichte von Veuve Clicquot ist eine von Mut, Kreativität und Unternehmertum. Und die „Grande Dame de Champagne“, Madame Clicquot, die mit nur 27 Jahren die Leitung des  weltberühmten Champagnerhauses übernahm, wäre sicher stolz auf dieses Vermächtnis: Ganz in ihrer Tradition werden mit den Veuve Clicquot Bold Woman Awards Unternehmerinnen für ihren Mut, ihre Risikobereitschaft und ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet.

Die deutsche Preisverleihung fand am 5. März 2020 in der Französischen Botschaft in Berlin statt. Wir stellen hier die Preisträgerinnen und die Nominierten in den beiden Kategorien
„Bold Woman Award by Veuve Clicquot“ und „Bold Future Award by Veuve Clicquot“ vor.

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Illustration: Rosie Mc Guinness

Der Preis wurde 1972 in Frankreich zu Ehren der Unternehmerin Madame Clicquot ins Leben gerufen – damals noch als „Veuve Clicquot Business Woman Award“. Als junge alleinerziehende Witwe übernahm Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach dem überraschenden Tod ihres Mannes die betriebswirtschaftliche und önologisch-technische Verantwortung für das Champagnerhaus – gegen den Willen ihrer Familie, Berater und ihres gesellschaftlichen Umfeldes. Die damals erst 27-jährige  erwies sich aber als außerordentlich willensstarke und mutige Geschäftsfrau und führte das Unternehmen zum weltweiten Erfolg.

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Foto: Veuve Clicquot

die Preisträgerin des Veuve Clicquot Bold Woman Awards 2020:

SASKIA BRUYSTEN
YUNUS SOCIAL BUSINESS

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Saskia Bruysten / Foto: PR

Als Saskia Bruysten Nobelpreisträger Muhammad Yunus in London bei einem Vortrag begegnete, veränderte das ihr Leben grundsätzlich. Muhammad Yunus erlangte von Bangladesch aus Weltruhm mit der Idee für Mikrokredite.
Zusammen mit ihm und Sophie Eisenmann gründete Saskia Bruysten daraufhin 2011 den Social Business Venture Capital Fond und das Beratungsunternehmen Yunus Social Business. Die Idee dahinter: Probleme der Gesellschaft mit dem Handwerkszeug des Managers zu lösen.  Spendenmittel werden für die Finanzierung und Beratung nachhaltiger Sozialunternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Armutsbekämpfung eingesetzt. Seit 2011 haben die Yunus Social Business Unternehmen bereits über 9 Millionen Menschen in Armut mit Gesundheitsversorgung, Ausbildung, Energie und Trinkwasser erreicht und über 55.000 Arbeitsplätze unterstützt. Über 60 Sozialunternehmen wurden mit insgesamt rund 15 Millionen Euro finanziert und 1.800 Sozialunternehmer wurden beraten. Inzwischen hat das Unternehmen rund 70 Mitarbeiter sowie zahlreiche weltweite Niederlassungen. EDITION F und das Handelsblatt zeichneten Saskia Bruysten 2017 als eine der „25 Frauen, die die Welt besser machen“ aus.

die weiteren Nominierten in der Kategorie:

Julia Bösch
OUTFITTERY

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Julia Bösch / Foto: PR

Julia Bösch gründete zusammen mit ihrer Freundin Anna Alex im Jahr 2012 das Unternehmen OUTFITTERY. Die Vision dahinter: das Einkaufserlebnis für Männer entspannter und angenehmer zu machen. Die Idee entstand nur wenige Monate zuvor während eines Besuchs in New York: nach einem langen Tag hatte ihr Freund keinerlei Motivation mehr zum Shopping und engagierte einen Personal Shopper, der ihm die ausgewählten Kleidungsstücke abends ins Hotel brachte. OUTFITTERY bietet durch die Kombination aus intelligenter Technologie und persönlicher Beratung jedem männlichen Kunden die perfekte Auswahl.
OUTFITTERY ist mit rund einer Million Kunden Europas größtes Personal-Shopping-Online-Portal für Männer und beschäftigt inzwischen 400 Mitarbeiter. 2017 wurde Julia Bösch vom Gründer-Magazin EU-Start-ups unter die Top 50 der einflussreichsten Frauen in der Start-up- und Venture-Capital-Welt gewählt.

Lea Lange
JUNIQE

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Foto: PR

Lea Lange gründete JUNIQE gemeinsam mit Marc Pohl und Sebastian Hasebrink im Jahr 2014. Die Idee dahinter: einen Marktplatz für bezahlbare Kunstprodukte entstehen zu lassen. Das Unternehmen verkauft Werke von rund 600 unabhängigen Künstlern, gedruckt als Wandbilder oder auf verschiedenen Wohnaccessoires und Schreibwaren. Außerdem versteht sich JUNIQE als Plattform, auf der sich die Künstler und Kreativen mit ihren Arbeiten präsentieren können, aber auch mit ihrer eigenen Geschichte und ihren Ideen – sie sind dabei am Umsatz beteiligt. Beim Versand und bei der Herstellung der Produkte verfolgt JUNIQE streng nachhaltige Kriterien. Das Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und liefert in 13 europäische Länder. Das Forbes Magazine wählte Lea Lange auf die „30 under 30“-Liste.

die Preisträgerin des Veuve Clicquot Bold Future Awards 2020:

ANTONIA ALBERT
CARESHIP

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Antonia Albert / Foto: PR

Careship wurde von den Geschwistern Antonia und Nikolaus Albert gegründet, nachdem ihre Großmutter unerwartet pflegebedürftig wurde und sie keine entsprechende Betreuung finden konnten. Seit der Gründung von Careship 2015 in Berlin hat Antonia Albert mit ihrem Bruder unter anderem Standorte in Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf eröffnet. Die Online-Plattform www.careship.de bietet Senioren und ihren Angehörigen Informationen über Leistungsansprüche und bringt sie mit persönlichen Betreuern, Alltagshilfen und Pflegern zusammen. Das Unternehmen hat 850 Alltagshelfer im Einsatz und arbeitet mit einem Team von 50 festangestellten Mitarbeitern in Berlin an der täglichen Weiterentwicklung und dem Aufbau des Unternehmens.

die weiteren Nominierten in der Kategorie:

VARENA JUNGE
ENYWAY

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Foto: PR

Varena Junge ist Geschäftsführerin und Mitgründerin der enyway GmbH – des ersten Online-Marktplatzes für Strom direkt vom Erzeuger. Das Hamburger Start-up revolutioniert mit seinem Online-Marktplatz seit 2017 den klassischen Strommarkt. Nach ihrem Masterstudium für nachhaltige Technik in Stockholm arbeitete Varena Junge zunächst beim Ökostromanbieter Lichtblick; in dieser Zeit entstand die Idee zur Gründung von enyway. Lichtblick-Gründer Heiko von Tschischwitz und Junges damaliger Lichtblick-IT-Kollege Andreas Rieckhoff sind ebenfalls Partner in ihrer Firma. Die Idee von enyway ist es, Energie direkt von Bürger zu Bürger zu verkaufen, ohne Umwege über einen Energieversorger. enyway ist sozusagen eine Art AirBnB für Energie. Privatpersonen können untereinander direkt Ökostrom handeln. Das Unternehmen schafft aus dem anonymen Strommarkt einen Ort, an dem Menschen gemeinsam die Energiewende umsetzen können.

JOHANNA SCHULZ
AKVOLA TECHNOLOGIES

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Johanna Schulz / Foto: PR

Sauberes Wasser wird weltweit zu einer immer knapper werdenden Ressource. Gefragt sind daher Anlagen zur Aufbereitung von industriellem Wasser. Der Nachteil ist, dass der Energieverbrauch dieser Anlagen zu hoch ist. Dass es auch anders geht, zeigt ein neuartiges Verfahren, dass Johanna Schulz gemeinsam mit Dr. Matan Beery und Lucas León, dem Gründungsteam der akvola Technologies GmbH an der Technischen Universität Berlin entwickelt hat. Die Idee hinter dem Wassertechnologie-Unternehmen: kostengünstige und umweltfreundliche Lösungen zu konzipieren, um Schadstoffe aus ölhaltigen Industrieabwässern herauszufiltern. Die Anlagen finden Anwendung in sechs großen Industriezweigen. Seinen Hauptsitz hat akvola Technologies in Berlin sowie Vertriebspartner in China und Indien. Das internationale Team besteht inzwischen aus 18 Mitarbeitern. Johanna Schulz wurde 2017 von EDITION F als eine von „25 Frauen, deren Erfindungen unser Leben verändern“ ausgezeichnet und wurde 2016 vom Forbes Magazine in die „30 under 30 Europe“-Liste aufgenommen.

24.02.2020