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Kinofilme Januar 2015: die Top 5 von flair

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Kinofilme Januar 2015: Fünf neue Movie-Moden, die wir im Januar und Februar gerne mitmachen. Flair verrät, welche Filme sie auf keinen Fall verpassen sollten – save the date!

Sich mit den Nachbarn Anfreunden – wie Bill Murray [Komödie]

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Bill Murray als mürrischer Stinkstiefel - großes Kino!

Auch wenn das erste Zusammentreffen mit neuen Nachbarn nicht immer erfreulich ist: Manchmal lohnt es sich, hinter die unsympathische Fassade zu blicken. Die von Vincent (Bill Murray), einem griesgrämigen Vietnamveteranen, scheint allerdings ziemlich fest gemauert zu sein. Der trinkende, zockende und fluchende Rentner ändert an seinem Verhalten auch dann wenig, als seine neue, alleinerziehende Nachbarin (Melissa McCarthy) ihn bittet, auf ihren 12-jährigen Sohn Oliver (Jaeden Lieberher) aufzupassen. Er nimmt den schmächtigen Jungen, der ebenso ein Außenseiter ist wie er, mit in den Nachtclub, auf die Rennbahn oder in Bars. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten entwickelt sich zwischen Vincent und Oliver eine ungewöhnliche, aber lehrreiche Art von Vater-Sohn-Beziehung – und aus Theodore Melfis Film „St. Vincent“ eine recht ernsthafte Komödie, die mit ihrem eigenwilligen Humor ans Herz geht.

St. Vincent. Regie: Theodore Melfi, mit Bill Murray und Melissa McCarthy, ab 8.1.

Kilometer machen – wie Reese Witherspoon [Drama]

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Reese Witherspoon auf Abenteuerreise

„If you’re going through hell, keep going“, hat Winston Churchill einmal gesagt. Im packenden Abenteuer-Drama „Der große Trip – Wild“ legt Reese Witherspoon zahlreiche Kilometer zurück, um der Hölle ihres Lebens zu entfliehen. Nach dem Verlust ihrer geliebten Mutter (Laura Dern) und einer gescheiterten Ehe, die an Cheryls Heroinsucht und diversen Seitensprüngen zerbrach, wandert sie alleine auf dem Pacific Crest Trail – über 1.800 Kilometer, ohne Vorkenntnisse und mit einem viel zu schweren Rucksack. Regisseur Jean-Marc Vallée erzählt in ebenso rauen wie poetischen Bildern die wahre Geschichte von Cheryl Strayed, deren autobiografischer Bestseller „Wild“ die Vorlage zu diesem Selbstfindungsfilm lieferte. Und Reese Witherspoon lässt auf ihrem bewegten Hiking-Trip nicht nur die bisherigen Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen von Cheryl Strayed zurück, sondern auch ihren eigenen Hollywood-Glamour und die Eitelkeiten eines Stars. Das erfordert Mut – und inspiriert.

Der große Trip – Wild. Regie: Jean-Marc Vallée, mit Reese Witherspoon, Laura Dern, Thomas Sadoski und Gaby Hoffmann, ab 15.1.

Ein echter Kerl sein – wie Adrianne Palicki [Action]

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Adrianne Palicki als Heldin im Actionthriller

Eigentlich war ihre Rolle im neuen Actionhit „John Wick“ für einen männlichen Schauspieler geschrieben worden. Adrianne Palicki gefiel es aber, dass an der maskulinen Killer-Attitüde von Mr. beziehungsweise Mrs. Perkins nichts geändert wurde. Ebenso knallhart wie ihr Assassin-Auftritt ist der ganze Film: Keanu Reeves spielt darin den Titelhelden – einen Ex-Profikiller, der sich nach einem ruhigen Leben sehnt, stattdessen aber in eine blutige Fehde mit dem Mafiaboss Viggo Tarasov gerät. Chad Stahelski und David Leitch inszenierten Wicks blutigen Rachefeldzug als atmosphärischen Actionthriller der Extraklasse.

John Wick. Regie: David Leitch und Chad Stahelski, mit Keanu Reeves, Alfie Allen und Adrianne Palicki, ab 29.1.

In schwarz spitze sein – wie Amy Ryan

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Amy Ryan in Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

Schwarz ist ein großes Thema in diesem Modeherbst – und im Leben von „Birdman“ Riggan Thomson (Michael Keaton), der einst als Actionheld mit schwarzen Flügeln in den Hollywood-Himmel abhob und jetzt nur noch versucht, nicht schwarz zu sehen. Längst abgestürzt versucht der Ex-Superhero ein Comeback: Er will ein Broadway-Stück inszenieren. Umgeben ist er dabei von unterschiedlichsten Talenten: seiner engagierten rechten Hand Jake (Zach Galifianakis), dem egomanischen Method Actor Mike (Edward Norton), der anhänglichen Broadway-Debütantin Lesley (Naomi Watts), seiner Freundin Laura (Andrea Riseborough), seiner Tochter Sam (Emma Stone), die sich als seine Managerin versucht, und seiner Exfrau Sylvia (Amy Ryan), die von Zeit zu Zeit vorbeischaut, um nach dem Rechten zu sehen. Sie ist es auch, die Riggans Problem auf den Punkt bringt: Er versteht den Unterschied zwischen Geliebt- und Bewundertwerden schlichtweg nicht. Der Zuschauer hingegen begreift ihn von einer sehenswerten Filmminute zur nächsten immer mehr.

Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit). Regie: Alejandro Gonzélez Inárritu, mit Michael Keaton und Amy Ryan, ab 29.1.

Unendliche Liebe – wie Felicity Jones

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Felicity Jones und Eddie Redmayne in die Unendlichkeit der Liebe - rührend schön!

Er ist ein genialer Wissenschaft- ler und eine Ikone der Popkultur: Selbst Menschen, die bei Physik nur an ein lästiges Schulfach denken, kennen Stephen Hawking. Sein Bestseller „Eine kurze Geschichte der Zeit“ verkaufte sich weltweit über zehn Millionen Mal. Weniger bekannt ist die bewegende Liebesgeschichte zwischen ihm und seiner Frau Jane, mit der er 25 Jahre lang verheiratet war. „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ erzählt, wie sich die beiden beim Studium in Cambridge in den 60ern kennenlernen – und wie bei Stephen (Eddie Redmayne) mit 21 die Nervenkrankheit ALS diagnostiziert wird. Obwohl ihm die Ärzte nur zwei Jahre zu leben geben, schafft er es dank seines starken Willens und der Liebe von Jane (Felicity Jones), seine bahnbrechenden Forschungen fortzuführen. Ebenso lebensbejahend wie seine Figuren ist auch der charmant inszenierte und unendlich gut gespielte Film.

Die Entdeckung der Unendlichkeit. Regie: James Marsh, mit Eddie Redmayne, Felicity Jones und Emily Watson, ab 25.12.

08.01.2015