Kulturtipps für das Wochenende vom 23.10. - 25.10.

Eher weniger bekannt unter den großen Künstlern der 1920er und 30er Jahren ist die Pariser Fotografin Germaine Krull. Trotz alledem ließen sich Namen wie Man Ray, Sonia und Robert Delaunay, Walter Benjamin oder Jean Cocteau von ihr fotografieren oder portraitieren. Grund genug für den Martin-Gropius-Bau die gebürtige Ostpreußin einmal genauer zu beleuchten und ihrem kaum erforschten Lebenswerk in der Ausstellung „Germaine Krull- Fotografien“ einen passenden Rahmen zu geben. Immer am Puls der Zeit, begann sie bereits früh mit Aktfotografien und schaffte schließlich mit eher architektonischen Serien über Paris ihren Durchbruch. Sie arbeitete unter anderem auch für Magazine wie VU, Variété und Jazz und hat damit nachhaltig die Geschichte der Fotografier geprägt. Eine spannende Ausstellung über ein außergewöhnliche Frau und ihr Werk aus allen Bereichen der modernen Fotografie.

Es gibt Nächte in denen man nicht schlafen kann oder will. Für solche Nächte ist die „Lange Museumsnacht“ in Köln gedacht. 45 Museen, anfangen von den großen, etablierten Häusern bis hin zu (noch) unbekannten oder unerforschten Ateliers und Kunstplätzen ist alles dabei, was Kunstliebhaber bis spät in die Nacht begeistert. Über 200 Einzelveranstaltungen, darunter Konzerte, Live-Art-Perfomances oder Theateraufführungen gehören mit zum Programm. In Szene gesetzt wird das ganze Treiben dabei mit einem Mix aus Geschichte und modernen Akzenten. Untermalt von lässigen Sounds um auch nicht Geschichtsbegeisterte anzulocken, denn Kunst und Geschichte einmal ganz anders erleben ist das Motto. Ab 2.59 wartet die Aftershowparty der anderen Art auf alle Nachtschwärmer. Denn dann wird im Foyer des Ludwig Museums mit elektronischer Musik einfach weiter gefeiert!

Kunst sollte immer nah an dem Betrachter sein. So zumindest kann man sich das Konzept einer sogenannten Klangskulptur vorstellen. In Düsseldorf entstand dabei eine interaktive Installation rund um die Klangwelt. Besucher können sich verschiedenen Stimmen nähern und mehr über die akustische Wahrnehmung erfahren. „Komm“ ist dabei nur eines der Wörter oder Phrasen, die einem beim genaueren Hinhören zugerufen werden. 

Bunt und schräg geht es auch dieses Wochenende wieder in der Hansestadt zu. Mit selektierten Originalen und limitierten (Sieb-)Drucken wird am Freitag die diesjährige Herbstausstellung des ONLY ART CLUBS eröffnet. Nationale, wie auch internationale Künstler aus dem Bereich Illustration, Grafikdesign, Typografie und Urban Art werden dabei in einer Ausstellung voller Gegensätze vereint. Ein bisschen Pop-Art, viel Fotografie und klare Worte – All das erwartet die Besucher bei der Vernissage „Only Art Club Collection VOL I“ Freitag ab 19 Uhr.

Im Wien des 19. Jahrhundert als die Fotografie sich gerade erst entwickelt hatte, machte sich Andreas Groll schnell einen Namen. Ohne das sonst übliche Atelier entstanden seine Bilder bevorzugt „vor Ort“ und auch seine generelle Arbeitsweise hob sich von anderen Fotografen seiner Zeit ab. Ob in Wien oder auf Reisen, Groll arbeite wo immer er die Möglichkeit hatte. In einer spannenden Hommage an „Wiens ersten modernen Fotografen“ werden über 1000 Bilder rund um Architektur- und Landschaftsfotografie gezeigt.