City-Guide: Magnífica Madrid

Ein emotionales innenarchitektonisches Projekt, das gleichzeitig frisch und verspielt ist, fröhlich, elegant, aber auch raffiniert: Das Studio Viteri/Lapeña setzt bei dieser Bar auf die illusionistische Zirkusatmosphäre der 40er-Jahre und bietet dazu zahlreiche Objekte im Art-déco-Stil auf. So entsteht ein ungewöhnlicher Mix aus Möbeln, Leuchten und Geschirr, samt einer Art-déco-Bartheke, einem Textilzelt an der Decke, samt spannender Farbexplosion in den Bädern und mit ungewöhnlichen Leuchten für die Hintergrundbeleuchtung des VIP-Bereichs. Das Studio Viteri/Lapeña steuert zu all dem auch noch ein eigenhändig kreiertes Cocktail-Menü und ein Neon-Logo bei!

Die Häuser der Hotel-Kette Axel sind für die Interessengemeinschaft der Schwulen- und Lesben-Community konzipiert. Sie möchten Freiräume schaffen, in denen Vielfalt willkommen ist und gefördert wird und in denen dieses Thema zugleich oberste Priorität hat. Die Location ist mehr als edel: Das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Hotel befindet sich in einem palastartigen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Reich verzierte Decken, intensive Farben an den Wänden, Dekorelemente im Barockstil und Goldtöne lassen das historische Erbe dieses Baus erahnen. Die Gestaltung der „neuen“ Räume greift Bezüge zur Ästhetik des Stierkampfes und zum traditionellen spanischen Spitzen- oder Seidenschleier, der Mantilla, auf.

Das Interieur des mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants La Terraza del Casino wurde vor zehn Jahren von keinem Geringeren als Jaime Hayon gestaltet – der nun zu einer weiteren Überarbeitung antrat. Der Stardesigner respektierte die historische Substanz des alten Madrider Gebäudes, handelt es sich doch um den einzigen öffentlich zugänglichen Teil des 1910 in der Calle de Alcalá errichteten Clubhauses des Casino de Madrid. Stattdessen spielte der Madrilene Hayon lieber mit Farbe! Die Wände sind nun in leuchtendem Grün gestrichen, die Decken mit dramatischen Kronleuchtern und trichterartigen Einbauten versehen. Farbenfrohe Buntglastüren und Sturzbögen verbinden die Speisesäle des La Terraza miteinander. Hayon greift diese Kurven im Bereich der runden Tische auf und kombiniert diese mit knallig gelben Stühlen.

Diese neue Eisdiele befindet sich auf dem bekannten Markt San Miguel. Die Anforderungen an die Architekten lauteten dabei: Anpassung an strenge Marktvorschriften, Wahrung des Markenimage und eines eigenständigen Charakters. Dass es sich um die flächenmäßig kleinste Ladenadaption handelte, mit der das Tarruella Trenchs Studio bislang befasst war, machte die Aufgabe nicht leichter. Doch die Strategie lag auf der Hand: Vervielfachung des Verkaufstresens, schließlich sind Eissalons nach vorne gerichtete Verkaufsräume mit großer Kulisse! Eine wesentliche Einschränkung war die Auflage, die Theke aus weißem Marmor 70 Zentimeter niedrig zu halten – weil diese Höhe für alle Marktstände zwingend vorgeschrieben wird. So baut das Design auf der Ästhetik des ursprünglich vorhandenen Ladens auf und bedient sich dabei des Vokabulars des Bauhauses.

Der Weltmarktführer bei der Herstellung von Mosaiken eröffnete in der prestigeträchtigen Calle de José Ortega y Gasset im Stadtteil Salamanca einen neuen Showroom. Das Unternehmen, das laufend innovative Möbel und Raumdekoration lanciert, kann seine Kollektionen hier auf 400 Quadratmetern präsentieren. Das innenarchitektonische Konzept bietet dabei unendliche Möglichkeiten der Adaptierung. Durchaus passend für Räumlichkeiten, in denen neben Sicis-Interieurs auch internationale Möbellinien, Beleuchtung und edle Stoffe stimmig präsentiert werden sollen.