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City-Guide: Tropical Amsterdam

Willkommen im Großstadtdschungel! In der niederländischen Hauptstadt herrscht Urwald-Feeling – ob im Hotel Jakarta von SeARCH, im von Flamingos inspirierten The Birdhouse oder in der neuen Bar von Sternekoch Ron Blaauw. Und Benthem Crouwel Architects lassen aus einem Baum ein Dach aus Aluminiumblättern wachsen. 250 neue Design-Tipps  der EU-Hauptstädte – in der H.O.M.E.-Ausgabe im Juli/August 2019!

Restaurant local food: The Birdhouse

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The Birdhouse / Foto: Rinze Vegelien

Im The Birdhouse hat man einen Vogel. Einen? Viele! Ronald Huiskamp hat sich vom Flamingo-Gehege gegenüber inspirieren lassen. Hervorzuheben sind die mit Straußenleder verkleidete Bar und die an die Vogelwelt erinnernden Leuchtkörper, wie etwa die Leuchte „Perch Light“ von Moooi oder die eiförmige „Kurage“ von Foscarini. Die Flaschen an der Rückseite der Bar wurden in einem eklektischen Mix aus LED-beleuchteten Vogelkäfigen inszeniert.

Spezialtipp: Huiskamp hat in einem Korridor eine Installation aus Tausenden grünen Röhren mit LED-Beleuchtung gestaltet, die die Gäste wellenförmig von einem Zimmer ins nächste geleiten. 
Design: H-Hospitality, www.h-hospitality.com 
Interior: Blå Station, Foscarini, Freifrau, Janua, Piet Boon, Stellar Works, Vitra
Adresse: Plantage Middenlaan 46, www.thebirdhouse.nl

Boutique Hotel: Soho House

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Foto: Soho House

Ursprünglich in den 30er-Jahren als Bürogebäude erbaut, ist das Bungehuis mit seiner markanten Architektur bis heute ein Wahrzeichen der Stadt. Das dem Funktionalismus zugeordnete Gebäude hat das Design-Team der Soho House Group bei der Gestaltung des Amsterdamer Hotels maßgeblich inspiriert: Die Wandverkleidungen der Member Area im fünften Stock machen Anleihen bei baulichen Facetten, eine Mischung aus Vintage-Möbeln und Maßanfertigungen sorgt für entsprechendes Flair. Das Soho House in der Spuistraat verfügt über 79 Schlafzimmer unterschiedlicher Größe, die Monumental Rooms im ersten Stock erwarten ihre Bewohner mit aufwendig restaurierten Fliesen, Art-déco-Leuchten, Wandpaneelen aus den 30er-Jahren und frei stehenden Kupferbadewannen, die am Ende eines langen Citytrip-Tages für die nötige Entspannung sorgen.

Spezialtipp: Das House Gym im vierten Stock ist mit Technogym-Equipment ausgestattet und bietet außerdem HIIT- und Yoga-Einheiten. Die glänzend kanalgrüne Deckenfarbe spiegelt jene der Grachten vor der Haustür.
Design: Soho House Design Team
Interior: Technogym, Sonderanfertigungen
Adresse: Spuistraat 210 www.sohohouseamsterdam.com

Bar: Ron Gastrobar Indonesia Downtown

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Ron Gastrobar Indonesia Downtown / Foto: Gwen Hoopman/HIP Studio

Das Designbüro HIP Studio hat mit Sternekoch Ron Blaauw sein ehemaliges Restaurant Nacarat in eine Bar mit Dschungel-Feeling verwandelt. Kuppelfenster bieten atemberaubende Ausblicke, der Fischgrät-Boden ist aus neun verschiedenen Marmorarten komponiert. Die tropische Atmosphäre entsteht mithilfe der beeindruckenden Wildlife-Wand-Illustrationen und Rattan-Möbeln, mehr als 275 Leuchten geben das Gefühl, direkt unter den Sternen zu speisen.

Spezialtipp: Treue Kumpanen: Das HIP Studio und der Michelin-Sternekoch Ron Blaauw arbeiten seit der Eröffnung von Blaauws erstem Lokal zusammen – wie etwa für das Restaurant The Fat Dog.
Design: HIP Studio, www.hipstudio.nl
Interior: Dofine, Grillo, Maretti, Maßanfertigungen
Adresse: Rokin 49, www.rongastrobarindonesia.nl

Corporate HOTEL: Hotel Jakarta

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Hotel Jakarta / Foto: SeARCH

An der Spitze der Insel Java, mit Panoramablick über das IJ, liegt das vom niederländischen Architekturbüro SeARCH entworfene Hotel Jakarta, ein Symbol für Amsterdams historische Seeverbindung nach Asien und an jenem Kai erbaut, an dem indonesische Einwanderer nach ihrer langen Überfahrt bis Mitte des 20. Jahrhunderts das erste Mal einen Fuß auf niederländischen Boden setzten. Die mehr als 200 Zimmer heißen die Gäste mit einer Designmischung aus Holz und fernöstlichen Details willkommen. Die Balkone sind vollständig mit Glas verschließbar, auf diese Weise wird Wärme gespeichert und der Lärm bleibt draußen. Erholsame Ruhe strahlt aber auch das Atrium aus. Hier hat man in Zusammenarbeit mit dem Hortus Botanicus Amsterdam einen üppigen subtropischen Garten angelegt, der zu tiefem Durchatmen einlädt.

Spezialtipp: Die 30 Meter hohe Holzstruktur im Inneren und Energiesparmaßnahmen – wie etwa Warmwasserversorgung mittels Solarpaneelen – machen das Hotel zum Vorzeigeprojekt. 
Architektur: SeARCH, www.search.nl
Interior: Gira, Viabizzuno
Adresse: Javakade 766, www.hoteljakarta.amsterdam

Restaurant international Food: Satchmo

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Satchmo / Foto: David Esser

Dennis van Roon, Tobias Schuijt und Fardau Plantenga wollten etwas gänzlich Nicht-Niederländisches erschaffen – so weit der kreative Ausgangspunkt des Trios für das gemeinsame Restaurant Satchmo, benannt nach Jazz-Legende Louis Armstrong. Für das Interieur des Lokals, das sich im historischen Gebäude Brusse & Gansberg aus dem Jahr 1647 mitten im Zentrum Amsterdams befindet, hat Plantenga gemeinsam mit Interior-Designer Mehdi Le Mair einen sinnlichen Material-Mix komponiert: Marmorwände treffen auf ausladende Kupfer-Kronleuchter, Samtsofas auf Messingdetails. Das Zusammenspiel satter Farben soll uns laut Plantenga, deren berufliche Wurzeln in der Modewelt liegen, eine Reise in jene Zeit ermöglichen, als es weniger selbstverständlich und glamouröser war, auswärts zu dinieren, als heutzutage.

Spezialtipp: Alle Wege führen unweigerlich zur Onyx Bar! Das Centerpiece zieht mit seinen funkelnden Maserungen alle Blicke auf sich.  
Design: Fardau Plantenga & Mehdi Le Mair, www.toomanyagencies.com
Interior: GUBI, Eichholtz, Maretti, Maßanfertigungen
Adresse: Rokin 95, www.satchmoamsterdam.com

18.08.2019