Beauty Trends 2014 - die Innovationen des Jahres
Welche Cremes kommen 2014 auf den Markt? Und wie soll ein Avatar beim Abnehmen helfen? Dies sind die wichtigsten Beauty-Trends für 2014
Text: Sara Hopp. Fotos: Andreas H. Bitesnich
Ein neuer Wirkstoff, eine nachhaltigere Diät, eine noch effektivere Colorations-Methode – ständig werden neue Produkte und Methoden erfunden, die uns noch schöner machen sollen. Nicht nur Pflegeprodukte entwickeln sich ständig weiter – auch Schönheitschirurgen, Haar-Stylisten und sogar Zahnärzte lassen sich alle paar Monate etwas nie Dagewesenes einfallen. Was davon wirklich fu?r einen
herausfinden. flair hat aber schon mal vorsortiert. Hier die wichtigsten Beauty-Trends für 2014...
Beauty Trends 2014 - ANTI-AGING:
Glykobiologie, Gen- und Stammzellenforschung, Signalproteine
Die Grenzen zwischen Medizin- und Beauty-Forschung,
Kosmetik und Pharmazie sind längst nicht mehr so scharf
wie früher. Schon 2013 fanden zahlreiche Anti-Aging-,
Anti-Darkspot- oder Bleaching-Cremes den Weg in die
Beauty-Regale. Und auch 2014 wird der Markt der sogenannten
Hightech-Cremes weiter boomen: Pigmentierungscremes,
die zu einem einheitlichen Hautbild führen sollen (wie von
SkinCeuticals) oder Pflegeprodukte, die mit Hormonen gegen
den Alterungsprozess ankämpfen (wie bei Clarins). In nicht allzu
ferner Zukunft soll es sogar möglich werden, Falten einfach
aus dem Gesicht wischen zu können (ähnlich wie Make-up
mit einem Abschminktuch). „Revance“ ist ein sogenanntes
Botox-Wipe-On, das zurzeit getestet wird. Das Prinzip: Der
Wirkstoff Botulinumtoxin soll nicht mittels einer Injektion
in den Körper gelangen, sondern durch ein Tuch aufgetragen
und durch kontrollierbare chemische Prozesse durch die Haut
gelangen, um die Muskeln zu lähmen, die für Mimik-Falten
sorgen. Ob es sinnvoll ist, Botox der Kontrolle durch Experten
zu entziehen, lässt sich allerdings bezweifeln.
Beauty Trends 2014 - ÄSTHETISCHE BEHANDLUNGEN:
Cool Sculpting
Eine non-invasive Methode, bei der Fettgewebe
partiell abgekühlt wird und dabei abstirbt, war 2013 ein
großer Trend. In diesem Jahr sollen wir durch das gegenteilige
Prinzip schlanker werden: „Vanquish RF System“ bekämpft
lästige Fettpölsterchen mit Hitze. „Beim Eingriff wird ohne
eine Schädigung des umliegenden Gewebes das Fettgewebe
erhitzt und dadurch eine Fettzellen-Apoptose ausgelöst, das
heißt, die Fettzellen sterben ab“, sagt Experte Tomas
Boleslavsky, klinischer Direktor der Firma BTL Aesthetics.
Beauty Trends 2014 - HAARE
Kerasilk
Goldwell hat ein Treatment namens „Kerasilk“ gegen krauses
und widerspenstiges Haar entwickelt, das Frisuren dauerhaft in
Form zu bringen verspricht. Die Behandlung funktioniert im
Prinzip wie eine Dauerwelle, allerdings mit dem Unterschied,
dass ihr Wirkstoff Keratin das Haar weniger beschädigt. Das
Styling soll drei bis fünf Monate halten und wird deutschlandweit
in ausgewählten Salons angeboten. Ein neues Gerät
für zu Hause gibt es von Babyliss: „Pro Perfect Curl“ ist kein
klassischer Lockenstab, bei dem die Haare Strähne für Strähne
eingewickelt werden müssen, sondern ein Gerät, das die Haare
automatisch in eine Kammer zieht und mit einem Heiß-
wickler lockt. Bequem und ohne großen Aufwand.
Beauty Trends 2014 - ZÄHNE:
SCHÖNES LÄCHELN to go
Menschen, die nicht mit perfekten Zähnen gesegnet sind,
fällt das Lächeln gelegentlich schwer – vor allem, wenn klassische
Aufhellungsmethoden wie Bleaching nicht mehr helfen.
Eine vielversprechende Lösung verspricht ein Angebot, das
sich „Lächeln to go“ nennt. Dabei handelt es sich um
hauchdünne, abnehmbare Kunststoffschalen, sogenannte
Testeneers, die auf die echten Zähne geklebt werden. Der
Disziplin bei der Zahnpflege hilft eine Erfindung, die gerade
auf der Elektronikmesse CES vorgestellt wurde: Die erste
vernetzte Zahnbürste misst die Putzbemühungen mit Bewegungs-
und Lagesensoren und sendet die Informationen an
das Smartphone. So kann man verfolgen, ob gründlich genug
geputzt wurde oder Stellen ausgelassen wurden.
Beauty Trends 2014 - Haut
Collagen in Fischeiern
Norwegischen Wissenschaftlern zufolge soll das Collagen in
Fischeiern schöner machen. Anders als Anti-Aging-
Wirkstoffe, die nicht zwischen schon abgestorbenen und noch
lebenden Zellen unterscheiden, baut es ausschließlich
tote Hautzellen ab und lässt sich etwa in Cremes gegen dunkle
Augenringe oder Krähenfüße verwenden. Frauen mit ausreichend
Experimentierfreude können sich auch mit Kakerlaken
schöner schmieren – laut dem Online-Magazin The Cut
hat die Industrie eine postmortale Verwendung als Filler in
Beauty-Produkten gefunden: Sie sollen Proteine in Cremes
ersetzen und gegen Haarsausfall helfen.
Beauty-Trends 2014 -DIÄT:
Virtuelles Abnehm-Double
Ständig gibt es neue Diät-Methoden („Paleo“ war der am häufigsten
gegooglete Diät-Trend 2013), aber offenkundig lassen
sie an Effektivität noch zu wünschen übrig. Vielleicht hilft ja
die Unterstützung durch ein virtuelles Ich – das jedenfalls legt
eine Pilotstudie nahe, die im amerikanischen Journal of
Diabetes Sciences and Technology veröffentlicht wurde. Wer
seinem virtuellen Double beim Abnehmen zuschaut, schafft
es auch selbst, Kilos zu verlieren. „Der Mensch nimmt den
Avatar automatisch als Menschen an, mit dem man sozial
interagieren kann“, sagt der klinische Psychologe Andreas
Mühlberger. So präsentieren die Avatare ihrem Gegenüber, wie
gesundes Verhalten funktioniert, wie groß eine Portion sein
sollte oder wie man sich effektiv auf einem Laufband bewegt.
Beauty-Trends 2014 - DEKORATIVE KOSMETIK:
Beauty-automaten
Lippenstift vergessen, Mascara leer? Zumindest in New York
ist das kein Problem mehr. Dort hat L’Oréal an U-Bahnhöfen
jetzt Beauty-Automaten aufstellen lassen, die statt Kaugummi
und Schokoriegel Lipgloss und Kajal auswerfen. In London ist
der Service sogar noch besser: Dort kann, wer noch zu später
Stunde eine Frisur für eine heiße Party-Nacht braucht, Neil
Cornelius aufgesucht werden, in dessen Salon man sich täglich
24 Stunden stylen lassen kann.
Beauty-Trends 2014 - COLORATIONEN:
Enzyme gegen GRAUE HAARE
Schuld sind oft nur fehlende Eiweiße, die normalerweise eine
Ausbleichung an der Haarwurzel verhindern. Die Lösung
könnten Enzyme bieten, die sich als Pille einnehmen oder als
Kopfhaut-Tinktur auftragen lassen. Zukunftsmusik? „Bereits
seit einigen Jahren gibt es Produkte, die beim Haarewaschen
die ergraute Haarwurzel befähigen, wieder Melanin (also den
Farbstoff, der das Haar abdunkelt) einzulagern. Nun forscht
man an einem neuen Enzymkomplex, der die alternde Haarwurzel
befähigen soll, Farbstoff wieder zu speichern. Leider
ist noch nicht absehbar, wann daraus marktreife Produkte
werden“, sagt Frank Neidel, Facharzt für Chirurgie.