Storys

Die Zukunft der Schönheit - Make-up, Pflege und Ernährungsinnovationen

# 10
1

Dekorative Kosmetik

HEUTE:

Neben der Ernährung wird auch in der Kosmetik zunehmend auf ökologische, fair-gehandelte und vegane Produkte- und Produktionsmethoden geachtet. „Verbraucherstudien zeigen, dass das Interesse an nachhaltigeren Produkten steigt“, sagt Dirk Sennock, Head of Customer Group Drugstores der Firma Henkel. Das Image grüner Produkte hat sich grundlegend verändert. Was früher als alternativ galt, ist heute hip. Das spiegelt sich auch im betont modernen Produktdesign wider.

MORGEN:

Bei der Suche nach dem perfekten Make-up wird die Wahl der Farbe zum entscheidenden Kriterium: Mit dem 3D-Drucker Mink soll es möglich sein, Lidschatten oder Lippenstifte zu Hause auszudrucken. Die Vorgehensweise klingt dabei überraschend einfach: Wunschfarbe aussuchen, in ein entsprechendes Programm eingeben, gewünschten Lidschatten ausdrucken. Der Home-Kosmetik-Drucker soll in Amerika nächstes Jahr für rund 300 Dollar erhältlich sein. Fraglich bleibt allerdings, wie neben der Farbe auch individuell abgestimmte Inhaltsstoffe aus dem Drucker kommen sollen.

Fitness

HEUTE:

Für ein wirkungsvolles Work-out muss man heute nicht mehr Stunden im Fitnessstudio verbringen. Kurze, hocheffektive Trainingsmethoden wie das EMS-Training (kurz für: elektrische Muskelstimulation) haben Deutschland erobert. Wie das funktioniert? Bei körperlicher Anstrengung leiten unsere Nerven elektrische Impulse an die Muskeln weiter, die sich daraufhin zusammenziehen. Beim EMS-Training kommt der Befehl an die Muskeln nicht vom Gehirn, sondern von Elektroden, die in Funktionskleidung eingearbeitet sind und die Muskeln so gezielt trainieren.

MORGEN:

Wer hat noch nicht von einer Pille geträumt, die das anstrengende Work-out ersetzt? Wissenschaftler des Scripps Research Institute im amerikanischen Jupiter haben nun den Wirkstoff SR9009 entdeckt, der den Stoffwechsel anregen, Muskeln aufbauen und die Ausdauer verbessern soll. Bislang befindet er sich allerdings noch in der Testphase und bis es tatsächlich „Fitness-Pillen“ zu kaufen geben wird, werden wohl noch ein paar Jahre vergehen.

Ernährung

HEUTE:

Chia, eine Pflanzenart aus der Gattung des Salbeis, das Getreide Teff oder Quinoa, ein Gänsefußgewächs: Was früher Leinsamen waren sind heute die sogenannten Superfoods. Glutenfrei und reich an Eiweiß und Mineralien, fördern sie den Stoffwechsel und sollen sogar das Hautbild verbessern. Auch Smoothies, vor allem in der grünen Variante mit Kohl oder Gurke, schaffen in Deutschland gerade ihren Durchbruch.

MORGEN:

In den 90er-Jahren wurde Fett als Dickmacher verpönt. Später galten Kohlenhydrate als absolutes No-Go. In Zukunft wird der dritte der sogenannten Makro-Nährstoffe ein großes Thema: die Proteine. Forscher der University of Edinburgh und der Heriot-Watt University Edinburgh sehen Proteine als Schlankmacher der Zukunft. Neue Protein-Produkte, die das Fett in Low-Fat-Produkten ersetzen, sollen in etwa zwei Jahren auf den Markt kommen.

BB-CREMES, CHIA ODER EMS-TRAINING – Begriffe, die vor einem Jahr noch weitgehend unbekannt waren, haben sich mittlerweile im Kosmetik-Wortschatz etabliert. Wovon die Beauty-Welt heute spricht und was die Themen von morgen sind, erfahren Sie hier

Text: Sarah Hopp, Fotos: Olaf Wipperfürth

Haut

HEUTE:

Der größte Trend der letzten Jahre waren BB-Cremes (kurz für: Blemish Balm): leichtes Make-up und Tagespflege in einem, einfach und unkompliziert in der Handhabung. Der Durchbruch für multifunktionale Produkte, dem CC-Cremes folgten – eine Colour Correction Cream, die für einen eben- mäßigen Teint sorgen soll. Letzte Weiterentwicklung: die DD- Creme (auch Disguise & Diminish, Dynamic Do-All oder Daily Defense genannt), die alle genannten Eigenschaften der Creme-Kombinationen in sich vereint. Zweiter wichtiger Trend der letzten Monate: High-Tech-Anti-Aging-Produkte. Mit Wirkstoffen wie Hyaluronsäure können Falten vorüber- gehend aufgepolstert werden und feine Linien sogar ganz ver- schwinden. Zellregulierende Wirkstoffe wie aus Aminosäure aufgebaute Peptide kurbeln zudem den Kollagenstoffwechsel an und verbessern so die Hautelastizität.

MORGEN:

In der Hautpflege entwickelt sich der Trend immer mehr zur personalisierten Pflege: Neben Cremes, die mit Hilfe von Hormonen die Hautalterung verlangsamen sollen, bieten Hersteller immer häufiger auch Hautanalysen an, die dabei helfen, die individuellen Bedürfnisse der Haut zu bestimmen. Auch die Auftragetechnik selbst wird zum Thema: Immer mehr Produkte kommen mit detaillierten Anleitungen daher, oft inspiriert durch Massagetechniken aus dem asiatischen Raum. Eine weitere Entwicklung: Mobile Cosmetics – elektronische Produkte wie Reinigungs-, Peeling- oder Pediküregeräte. Reinigungsbürsten wie Clarisonic oder VisaCare – ein Mikro-Dermabrasionsgerät, das die Haut massiert, die Durchblutung anregt und abgestorbene Hautschüppchen entfernt – beginnen gerade erst, den deutschen Markt zu erobern. In Amerika ist der Markt schon wesentlich weiter. Hier kam kürzlich Color Me heraus – ein elektrischer Schwamm, der Make-up gleichmäßiger auftragen soll.

Ästhetische Behandlungen

HEUTE:

Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie war 2013 die Brustvergrößerung mit 18,3 Prozent die beliebteste Schönheitsoperation. Auf Platz zwei: Lidstraf- fungen mit 15,7 Prozent, gefolgt von Fettab- saugungen mit 13,3 Prozent. Botox bleibt ein großes Thema. Mittlerweile entscheiden sich auch viele jüngere Frauen für die faltenglättende Spritze. Neu sind kleinere Dosen und längere Abstände zwischen den Behandlungen, die den Alterungs- prozess der Haut verlangsamen sollen.

MORGEN:

Der Trend geht zu schmerzfreien Anwendungen. „Eine Therapie wie das JetPeel, bei der gewebeaktive Substanzen wie Wachstumsfaktoren, Vitamine oder Hyaluronsäure in die Haut geschleust werden, haben die Mesotherapie mit Nadeln oder Pistolen weitgehend ersetzt und verursachen auch keine Blutergüsse mehr“, sagt Hans-Peter Schoppelrey, Dermatologe aus München. BTX NAT ist ein Produkt, das Argireline, eine botoxähnliche Substanz, mittels JetPeel ganz ohne Stiche in die Haut bringt. Dabei werden – im Gegensatz zu Botox – keine Mimikmuskeln gelähmt, sondern kleinste, in der Haut gelegene Muskeln geschwächt, um Knitterfältchen zu mindern. Auch winzige LED-Lämpchen werden neben Lasern im Kampf gegen Falten immer wichtiger: „Rot- und Gelblicht zerstört den feinen, stabilen Wasserfilm, der die elastischen Fasern der alternden Haut einschließt und dadurch erstarren lässt“, erklärt Dermatologe Stefan Duve. Das LED- Licht bewirkt eine Veränderung der Struktur und gibt ihr so die ursprüngliche Beweglichkeit zurück. Lästige Reiterhosen, die trotz gesunder Ernährung und Sport nicht verschwinden wollen, sollen in Zukunft mit CoolSmooth ein- und weggefroren werden. CoolSmooth ist der erste flache Kryolipolyse- Applikator, der an sonst schwer behandelbaren Stellen angewendet werden kann. Er kühlt die Fettzellen auf null bis vier Grad herunter und lässt sie so absterben. Eine schnelle, effektive Methode, ohne Schmerzen und lange Ausfallzeiten.

30.09.2014