flair Magazin im März 2020: Ich bin viele: so finden Sie Ihre Fashion-Identität

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust?“, klagt Doktor Faust anno Goethe. Und in einem Dr.-Oetker-Werbefilm aus dem Jahre 1954 heißt es: „Eine Frau hat zwei Lebensfragen.“ – Nur zwei? Wie sehr hat sich unser Leben doch seitdem verändert – und unser Frauenbild dazu. Während in den 50er-Jahren die weibliche Identität auf Überlegungen wie „Was soll ich anziehen? Und was soll ich kochen?“ reduziert wurde, haben wir heute die Freiheit, uns ständig neu zu erfinden und immer wieder jemand anders zu sein – ohne von der Gesellschaft dafür verteufelt zu werden. „Ich bin viele!“, lautet das Thema dieser Ausgabe, denn unsere Charaktere, Rollenbilder, Entscheidungen und Lebenswege sind heute nicht mehr schwarz oder weiß.

Sie sind offen, flexibel und vielfältig. Werfen Sie doch mal einen Blick auf Facebook: Auf der Plattform können Nutzer inzwischen sogar ihr Geschlecht aus insgesamt 60 Kategorien auswählen. Und die Mode? Sie ist wie ein riesiges Karussell, das nie zum Stillstand kommt und auf das wir nach Lust und Laune aufspringen können. Doch was macht die Freiheit, uns immer neu zu erfinden und immer wieder jemand anders zu sein, eigentlich mit uns? Und wie beeinflussen viele Möglichkeiten unsere Entscheidungsfindung? Diesen Fragen geht Autorin Okka Rohd in ihrem Essay „All die Leben, die wir leben“ auf den Grund.

Offene und ehrliche Einblicke in ihr Seelenleben gewähren zwei prominente Frauen: Schauspielerin Caroline Peters und Moderatorin Laura Karasek. Erstere verkörpert die neue Buhlschaft und schlüpft exklusiv für flair in eine Doppelrolle: Sie schreibt über ihre Berufung zur Buhlschaft und lässt die Buhlschaft über Caroline Peters schreiben. Die gelernte Juristin Laura Karasek reflektiert über ihr zweites Leben als Moderatorin. Ängste und Selbstzweifel inklusive.

Optimistisch, abenteuerlustig, anmutig, verspielt, geheimnisvoll ... Sie können sich nicht entscheiden, welcher Look Ihr aktuelles Gemüt am besten widerspiegelt? Kein Problem! Beantworten Sie eine ganz einfache Frage, die Sie direkt zu Ihrer neuen Mode-Identität und den stärksten Looks der Frühjahr/Sommer-Saison führt.

Dass charakterstarke Mode nicht zwangsweise aus Paris, New York oder Mailand kommen muss, sondern auch in Österreich zu Hause ist, stellt die Ausstellung „SHOW OFF. Austrian Fashion Design“ im Wiener MAK unter Beweis. flair unterstützt die erste umfassende Großausstellung zu zeitgenössischer österreichischer Mode, in der sowohl Kultlabels als auch Big Player, Modefotografen und die „Angewandte“ präsentiert werden, als Premiumpartner.

Wie vielfältig einer der begnadetsten Wiener Designer ist, kann man aktuell in Berlin erleben: Arthur Arbesser hat seine Mode-Visionen jetzt auf die Opernbühne gebracht: Gemeinsam mit seiner genialen Komplizin, der Künstlerin Onka Allmayer-Beck, hat er die Kostüme für André Hellers Inszenierung von Strauss’ „Rosenkavalier“ an der Berliner Staatsoper entworfen. flair-Featurechefin Julia Werner haben die beiden einen kreativen Blick hinter die Kulissen gewährt.

Große Oper ist auch, wie Ingrid Geringer in den letzten zwölf Jahren das Flair von flair geprägt hat: Sie hat ein völlig neues Format eines Modemagazins geschaffen, das Mode Inhalt gibt und ihr mit überraschenden Zugängen auch Tiefe ermöglicht. Jetzt startet sie in ein anderes berufliches Leben. Wie dieses aussieht: Davon wird sie uns bald mehr erzählen, denn als Kolumnistin bleibt sie uns nach
wie vor verbunden!

Ich freue mich, dass ich ihrem Weg bei flair folgen darf, und darauf, Ihnen mit dieser und allen kommenden Ausgaben zu zeigen, wie vielseitig das Leben und die Mode sein können!

Anja Tranninger, flair Chefredaktion