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Kolumne: Bis dass der Tod uns scheidet

Mode ist mehr als nur eine Hülle, sie geht unter die Haut. flair Mode- und Beautydirektorin Ingrid Geringer erzählt von ihren ganz persönlichen Fashion-Moments. Ihr Thema in der Dezember-Ausgabe: "Bis dass der Tod uns scheidet."

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Nein, ich habe weder die Absicht zu heiraten noch vor, hier u?ber Scheidungsraten zu referieren – auch wenn man Letzteres durchaus unter Trendtendenz verbuchen könnte.

Die Paris Fashion Week liegt noch nicht lange zurück. Ich sitze wieder an meinem Schreibtisch, verarbeite die Eindrücke der vergangenen Wochen und stecke bereits tief in den Vorbereitungen für die kommende Modesaison.

Hunderte von Bildern erscheinen vor meinem geistigen Auge, und sämtliche Catwalks laufen noch einmal wie ein Film vor mir ab. Zwischen all den Kollektionen und Looks blitzen fröhlich kleinere und größere Botschaften, Herzen, Anker, Sternchen und Schriftzeichen auf der Haut der jungen Models hervor. Tattoos an allen ersichtlichen Stellen!

Eigentlich, so dachte ich, ist das Thema Tattoo längst ein Auslaufmodell, aber auf den Laufstegen findet sich deutlich das Gegenteil. Ich, selbst ein Mitglied der Interessengemeinschaft, ertappe mich bei der Überlegung: „Heute sieht das vielleicht noch gut aus, aber wie wirken Flügelchen, Kleiderbügel oder Schwüre auf Händen, Armen und Beinen in 20 Jahren?“ Ich mag mich nicht, wenn ich solche konventionellen Gedanken hege, aber sie sind nun mal da. Also beginne ich, über das Phänomen nachzudenken. Vielleicht muss man
erst einmal differenzieren zwischen den unterschiedlichen Motivationen, sich ein Tattoo zuzulegen. Da gibt es zum einen eine Kunstwelt, in die ich null Einblick habe.

Mit Tätowierern, gehypt wie große Artists und weltbekannt – und wenn man sie um einen Termin bittet, bekommt man den in 100 Jahren nicht, es sei denn, man ist Teil dieser extravaganten Community.

... weiter geht's in der Dezember-flair!

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24.11.2015