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Das flair Glücks-ABC

Die Frage ist so alt wie die Menschheit: Was ist Glück? flair war auf Glückssuche quer durch die Geistesgeschichte, Naturwissenschaft, Religion und Esoterik. Jeden Tag präsentieren wir Ihnen eine inspirierende Glückstheorie – von A bis Z.

Q WIE QI: Energie, die gesund und glücklich macht

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Das chinesische Qi steht für die Lebensenergie, die alles durchdringt und begleitet, was existiert und geschieht. Sie ist ein zentrales Thema der meditativen Bewegungsform Qigong („Arbeit am Qi“), der Harmonielehre Feng-Shui und der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Grundprinzip jeder traditionellen chinesischen Therapieform ist es, das Qi im Körper wieder in seinen natürlichen, ausgeglichenen Zustand zu bringen.

P WIE RICHARD DAVID PRECHT:
Geteiltes GlÜck ist doppeltes GlÜck

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Foto: Amanda Berens

Mit seinem Buch „Die Kunst, kein Egoist zu sein“ lieferte der Populärphilosoph und TV-Moderator 2010 einen Abgesang auf die Selbstsucht der Leistungsgesellschaft – und einen Gegenentwurf zu Josef Kirschners Bestseller „Die Kunst, ein Egoist zu sein“ von 1976. Damals ging es darum, sich selbst lieben zu lernen und die Sehnsucht nach Selbstverwirklichung zu stillen. In der heutigen Zeit stellt Precht dagegen ein starkes Bedürfnis nach Moral fest: Die Menschen sehnen sich nach Solidarität, Fairness und Hilfsbereitschaft. Stärker als Egoismus, so der Autor, wäre das Bedürfnis nach mehr Anerkennung und Liebe.

O wie OPTIMALBELASTUNG:
GlÜck ist das, was bei jedem anders ist

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Foto: Victoria King

Den Ausdruck „Optimalbelastung“ prägte der bekannte österreichische Glücksforscher, Journalist und Fechtmeister Herbert Laszlo. Als Sportler und Trainer hat er sich lange mit dem optimalen Verhältnis von Belastung zu Erholung beschäftigt.
Die daraus folgenden individualisierten Trainingspläne zeigten ihm, wie groß die Unterschiede zwischen Sportlern sind. Was im Bereich körperlicher Höchstleistungen gilt, kann aber laut Laszlo auch auf die alltäglichen Herausforderungen des Lebens übertragen werden. Seiner Theorie nach gibt es für jeden Menschen eine optimale Belastung, die glücklich macht. Ist man über- oder unterbelastet, stellen sich Unglücksgefühle ein. Glück definierte er als Gemütszustand, bei dessen Auftreten (oder der Erinnerung daran) man sich wünscht, dass er andauere oder wiederkehre. Diesen Zustand glaubte er gezielt herbeiführen zu können. 2002 gründete Herbert Laszlo das unabhängige akademische Institut für europäische Glücksforschung, publizierte den „Happiness Observer“ und organisierte sogenannte Happiness-Symposien. Bis zu seinem Tod im Jahr 2009 schrieb er an seinem fünften Buch, das seine Tochter Sonia Laszlo – ebenfalls Glücksforscherin – vollendete: In „Fuck Happiness: Von der Tyrannei des Glücks“ spürt sie dem Zwang zum Glücklichsein nach. Ihr Credo: Seid zufrieden.

N WIE NIRWANA:
glück ist Befreiung von Leiden

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Der historische Buddha soll das Nirwana als das höchste Glück bezeichnet haben. Er meinte damit allerdings keinen Ort, sondern einen Zustand, in dem alle Gefühle überwunden sind, die Abhängigkeit und dadurch Leiden schaffen. Dann tritt eine innere Ruhe ein, jenseits von Glück oder Unglück. In diesem Moment der Erleuchtung, besser: des Erwachens, ist eine Überwindung von Samsara möglich – dem ewigen Kreislauf von Leben, Tod, Leiden und Wiedergeburt. Anders als die übrigen Weltreligionen kennt der Buddhismus weder Gott noch Götter. Jeder Einzelne ist auf seinem Weg zu Einsicht und Selbsterkenntnis auf sich gestellt und muss alle Gefühle von „Gier, Verblendung und Aversion“ Schritt für Schritt loslassen.

M wie machiavelli:
das glück gehört den tüchtigen


Niccolò Machiavelli (1469–1527) war ein florentinischer Philosoph, Dichter, Politiker und Diplomat. Mit seinem staatstheoretischen Hauptwerk „Il Principe“ („Der Fürst“) wurde er zum Inbegriff des Machtpolitikers. Sein Schlüsselbegriff ist die „virtù“, die für Tüchtigkeit und politischen Tatendrang steht, deren Gegenspieler die „fortuna“ (abgeleitet von der römischen Glücks- und Schicksalsgöttin), die einem mit Unberechenbarkeit und Zufall immer wieder dazwischenfunkt, aber so auch Gelegenheiten schafft. Wer das mit virtù zu nutzen weiß, der kann auch das Glück zwingen – nach der Devise: Wer wagt, gewinnt. Dabei sah Machiavelli die jungen, ehrgeizigen Männer bei Fortuna eindeutig im Vorteil ...

L wie liebe:
hier herrscht konsens – liebe macht glücklich

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Foto:pixabay.com

„Glück ist Liebe, Punkt“, sagt George Eman Vaillant, Psychiater und Professor an der Harvard Medical School. Soziale Beziehungen sind einer der wichtigsten Schlüssel zum Glück – das ist beinahe das einzige, worin sich Glücksforscher aller Disziplinen einig sind. Familie und Freunde spielen dabei eine grosse Rolle, aber im Schnitt scheinen die Menschen am Glücklichsten, die lange mit demselben Partner zusammenleben. Verliebt sich ein Mensch, lösen die Botenstoffe – siehe C – einen Gefühlsrausch aus Euphorie, Erregung und Wohlbefinden aus. Nach 24 Bis 36 Monaten lässt die sexuelle Wirkung nach. Zurück bleiben Gefühle wie Vertrauen, Sicherheit, Geborgenheit.

K WIE KÖRPERFUNKTIONEN:
WIE HERZSCHLAG & LACHMUSKELN AUF
GLÜCKSGEFÜHLE REAGIEREN

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Auch wenn wir vielleicht nicht erklären können, was Glück ist – sobald es da ist, spüren wir es, denn es beeinflusst messbar unsere Körperfunktionen: „Wenn Sie glücklich sind, pulsiert das Blut etwas schneller in Ihren Adern“, schreibt der deutsche Physiker und Philosoph Stefan Klein in seinem Bestseller „Einfach glücklich: Die Glücksformel für jeden Tag“. Demnach sind wir nur drei bis fünf Herzschläge pro Minute vom Glück entfernt. „Ihre Hauttemperatur steigt um etwa ein Zehntel Grad, weil sich die Durchblutung verbessert. Wenn Sie sich gut fühlen, entspannen sich die Muskeln an den Gliedmaßen und werden geschmeidiger. Sogar Ihre Finger zittern jetzt anders, nicht so eckig, etwas weicher als sonst.“ Und noch bevor sich im Gesicht ein Lächeln zeigt, ist im Körper schon einiges passiert: „Der Jochbeinmuskel, der die Mundwinkel nach oben zieht, hat sich ein wenig angespannt. Der Augenringmuskel, der Lachfalten hervorbringt, hat sich ebenfalls leicht zusammengezogen. Dafür ist der Augenbrauenmuskel, der das Gesicht bei Ekel, Trauer oder Furcht verzieht, jetzt nicht im Einsatz.“ Kein Wunder also, dass glückliche Menschen auch gleich attraktiver aussehen.

Doch das innere Wohlgefühl macht nicht nur schöner, es hält auch gesund: Die Menge an Stresshormonen im Blut sinkt ebenso wie das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Eine Langzeitstudie der Columbia-Universität mit rund 1.700 Probanden kam zu dem Ergebnis: Je positiver die Lebenseinstellung, desto geringer das Risiko für eine Herzattacke. Und bei einem Forschungsprojekt mit 20.000 Briten kam heraus, dass depressive Menschen fast dreimal häufiger an einem Infarkt sterben als ihre glücklicheren Zeitgenossen. Darüber hinaus sind Letztere weniger oft erkältet – und wenn doch, leiden sie weniger an Symptomen.
Das ergab eine US-Studie, bei der 193 Teilnehmer mit Grippeviren infiziert wurden. Zudem macht Glu?ck immun gegen ungesunde Angewohnheiten. Wer happy ist, greift nicht so schnell zu Alkohol oder Drogen. Stattdessen tun Glückliche etwas ganz Wichtiges für ihr körperliches Wohlbefinden: Sie lachen. Wer also täglich seine Lachmuskeln trainiert, ist auf dem besten Wege zum Glück.

J WIE JUPITER
GlÜcksplanet der Astrologen

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Foto: NASA/JPL

Der größte Planet unseres Sonnensystems ist zugleich auch einer der hellsten am Nachthimmel – weshalb er nach der obersten römischen Gottheit benannt ist. In Babylonien galt er wegen seines goldgelben Lichts als Königsstern, in der Astrologie wird er gern als der „Glücksstern“ bezeichnet.
Als Regent des Sternzeichens Schütze steht er für das Vertrauen ins Leben, den Glauben an seinen Sinn, für Optimismus, Ideale und Werte. Im Geburtshoroskop verrät er, welche Beziehung man zum Glück hat und in welchen Bereichen es einem in den Schoß fällt. Steht er günstig, macht er beliebt, grosszügig und hilfsbereit, kommen seine negativen Seiten zum Tragen, schlägt die Grosszügigkeit leicht in Verschwendung um, die Beliebtheit in Eitelkeit und Arroganz. Real hält seine Masse die Objekte im Asteroidengürtel in Schach – ohne ihn gäbe es die Erde womöglich nicht mehr. Was doch eher ein Unglück wäre.

I WIE INSEL DER SELIGEN
EIN ORT DER SEHNSUCHT

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In der griechischen Mythologie ist das Elysion eine Insel der Seligen im äußersten Westen des Erdkreises, auf die nur ausgewählte Helden kommen, um ein unsterbliches und glückliches Leben im Paradies zu führen. In der Politik wird der Begriff heute gern verwendet, um die Leute zu mehr „Realismus“ anzuhalten: Wir sind schließlich keine Insel der Seligen! Schade eigentlich.

H WIE ECKART VON HIRSCHHAUSEN:
GLÜCK SOLL SPASS MACHEN

Glück ist bekanntlich eines seiner Lieblingsthemen. Der Moderator, Kabarettist, Schriftsteller und Mediziner Eckart von Hirschhausen hat nicht nur das Buch „Glück kommt selten allein ...“ geschrieben und ein  Solokabarett mit dem Titel „Glücksbringer“ im Programm, er bietet auf seiner Website hirschhausen.com  mit dem Slogan „Versuch dein Glück“ auch ein siebenwöchiges Gratisonlinetraining an. Außerdem spricht er gerne aus, was man vielleicht schon geahnt hat, aber nicht wahrhaben wollte: „Glück ist nicht das Ziel, sondern ein Abfallprodukt der Evolution.“ Im Klartext: „Glücksmomente sollen uns antreiben, unsere Überlebenschancen zu verbessern. Deshalb macht Essen Spaß. Deshalb macht Sex Spaß (...) Deshalb macht es auch Spaß, etwas dazuzulernen. Aber auf Dauer glücklich? Nein – das wäre der Tod! Die Urmenschen, die nach Mammutsteak und Orgie glücklich über die Wiese liefen, hat der Säbelzahntiger gefressen.“

G WIE GLÜCKSFORSCHUNG:
WIE MIT GLÜCK POLITIK GEMACHT WIRD

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Das Unglück studiert die Wissenschaft schon lange, das Glück hingegen erst seit Kurzem. Insbesondere die soziologische Glücksforschung erfährt immer größere Aufmerksamkeit in Medien und Politik. Die britische Regierung misst mit ihrer Hilfe inzwischen sogar das subjektive Wohlbefinden der Bevölkerung, um eine gezieltere Politik machen zu können. Weitere Länder der EU wollen diesem Beispiel folgen.
Eine allgemeine Theorie des Glücks gibt es jedoch nicht, denn jede Wissenschafts- disziplin verfolgt ihren eigenen Ansatz – was in der Summe ein immer klareres Gesamtbild ergibt. Die Glücksforschung jagt dem Glück dabei nicht nur auf soziologische Weise hinterher, sondern auch mit den Mitteln von Philosophie, Psychologie, Physiologie und Ökonomie.
Sogenannte Glücksindikatoren sowie Befragungen sollen die Zufriedenheit der Menschen an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten miteinander vergleichbar machen.

F WIE Flow-THEORIE:
LASS ES FLIESSEN

Wer hat nicht schon vor lauter Liebesrausch das Schlafen vergessen, im  Arbeitsrausch das essen oder beim Tanzen die Erschöpfung? Jeder kann ihn erleben:den Flow. Es ist ein glücklich machender Zustand voller Energie, Konzentration und Produktivität, der einen alles um sich herum vergessen lässt. Geprägt hat die Flow-Theorie der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi Mitte der 70er. Für den Psychologen Siegbert A. Warwitz, der den Flow später empirisch untersuchte, zeigt sich darin das Urbild des Menschen als spielendes Kind, das total in seinem Spiel aufgeht. Besonders intensiv erleben ihn Menschen, die an ihre physischen, psychischen und mentalen Grenzen gehen. Die Glückshormone, die bei solch besonders großen Herausforderungen ausgeschüttet werden, steigern die Leistungsfähigkeit. Essenziell ist, dass einen die Aufgabe so sehr reizt, dass man trotz der hohen Anforderung nicht überfordert ist – dabei bleibt jeder Gedanke an Erfolg völlig außen vor.

E WIE EPIKUR:
Das kleine GlÜck des großen Philosophen

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© Nils Horn: Epicurus sitting

Epikur (341-270 v. Chr.) gilt als einer der bekanntesten Glücksphilosophen aller Zeiten: als „atomistischer Materialist“ war er sehr diesseits bezogen und sah die Lust als höchstes Gut an. Doch im Gegensatz zu den Hedonisten, mit denen er gerne verwechselt wird, bedeutete Lust für ihn eher ein Freisein von Unlust als die bedingungslose Hingabe. Hauptziel des Epikureismus ist es, durch Schmerzvermeidung und strategische Reduktion auf das Nötigste einen Zustand des Wohlbefindens zu erreichen.
Statt sich also hoch hinaus zu wagen, um nur desto tiefer zu fallen - sprich: als Folge extremer Lust auch extreme Unlust zu erfahren -, beschränkt man sich lieber auf das kleine Glück. Berühmt ist ein Brief des Philosophen an seinen Freund Menoikeus, der mit den Worten endet: „Schick mir doch einmal ein stück mythischen Käse, damit ich, wenn ich Lust dazu habe, einmal so richtig schwelgen kann.“

D WIE RICHARD DAVIDSON:
Wie das Lächeln ins Gesicht der buddhistischen Mönche kommt

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Foto: Center for Investigating Healthy Minds

Der US-amerikanische Psychologe und Hirnforscher schloss täglich meditierende Mönche an Elektroenzephalografen an, steckte sie in eine MRT-Röhre und zeichnete während ihrer spirituellen Versenkung ihre Gehirnströme auf. Dabei konnte er größere Aktivitäten im linken Frontallappen belegen: Die Erregung dieses Areals wird mit guter Stimmung in Zusammenhang gebracht – und könnte für das legendäre Lächeln und die heitere Gemütslage der Mönche verantwortlich sein.

C wie Chemie:
Das Glück sitzt im Gehirn

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Foto: pixabay

Glück ist, wenn die Chemie stimmt – sagt die Chemie –, und zwar im Gehirn. Entscheidend für unser Gefühls- und Glückserleben sind vor allem vier Botenstoffe: Dopamin, Endorphin, Oxytocin und Serotonin. Ohne sie läuft da oben keine Kommunikation. Sie liegen jedem Gefühl, jeder Stimmung und jedem Gedanken zugrunde.
Dopamin, vom Volksmund gern als „Glückshormon“ bezeichnet, regt das Belohnungszentrum im Gehirn an, das immer dann aktiv wird, wenn wir etwas genießen. Serotonin hingegen gibt uns das Gefühl der Gelassenheit und Zufriedenheit und dämpft negative Gefühle wie Angst.
Oxytocin wird durch angenehmen Hautkontakt aktiviert: beim Stillen, beim Kuscheln, beim Sex. Es gilt als das vertrauensbildende Hormon für Liebe und Treue. Endorphine werden vor allem in Notfallsituationen ausgeschüttet und haben in erster Linie eine schmerzstillende Wirkung, unterstützen aber auch euphorische Gefühlszustände.
Das klingt alles simpler, als es ist, denn die Botenstoffe arbeiten selbstverständlich nicht alleine, sondern zusammen mit vielen weiteren Stoffen in einem sehr komplexen Wirkungsgefüge, dessen Effektivität auch Medikamente und Drogen nutzen.

B WIE BRUTTONATIONALGLÜCK:
Weshalb Bhutan arm und trotzdem glücklich ist

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Das kleine Königreich im Himalaja ist eins der ärmsten Länder der Welt, doch seine Bewohner haben ein Grundrecht auf Lebensqualität – so steht es in der Verfassung. "Bruttonationalgück ist wichtiger als Bruttoinlandsprodukt", lautet die einst vom König ausgegebene Parole. 2006 gab er im Alter von 51 Jahren freiwillig den Thron an seinen Sohn ab und wohnt seitdem außerhalb der Hauptstadt in einem kleinen Holzhaus, das "Palast" genannt wird. Mittlerweile hat Bhutan die zweite demokratisch gewählte Regierung – und ein Zentrum für Bruttonationalglück: Das Gross National Happiness Centre ist eine Kommission, die Fünfjahrespläne für steigende Lebensqualität entwickelt. Geleitet wird sie von Dr. Ha Vinh Tho, der lange Jahre für das Rote Kreuz die Krisenregionen der Welt bereiste. "Der Grundgedanke ist, dass Glück eigentlich eine Kompetenz ist", erklärte er kürzlich in einem Interview auf berliner-zeitung.de. "Es kann erlernt werden. Soziale Kompetenz oder emotionale Intelligenz zum Beispiel sind Fähigkeiten, die man sich aneignen kann, die geschult werden können. Beide spielen eine sehr große Rolle bei dem Glück, das wir meinen. Bhutans Bruttonationalglück ruht auf vier Säulen: gerechte wirtschaftliche Entwicklung, Förderung einer guten Regierungsführung, Bewahrung traditioneller und kultureller Werte und Umweltschutz. Dazu gehört auch, dass mindestens 70 Prozent Bhutans bewaldet bleiben müssen – derzeit sind es fast 80 Prozent."

A WIE ARISTOTELES:
WIE SAH ARISTOTELES DIE SACHE MIT DEM GLÜCK?

Ein von @madelainerachel gepostetes Foto am

Davon war Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) fest überzeugt: Von dem griechischen Philosophen, der wie kein Zweiter das abendländische Denken prägte, stammt die älteste überlieferte Definition von Glück. Das Streben danach gehört für ihn zur Natur des Menschen. Alle übrigen Lebensziele sind diesem untergeordnet, sind nur Teilziele auf dem Weg zum nächsthöheren – bis zum Glück. Weiter geht's nicht, denn es wird ausschließlich um seiner selbst willen angestrebt. Glück ist dabei kein Gefühlszustand oder Seelenheil, sondern eine innere Haltung, die auf tugendhaftes Verhalten ausgerichtet ist: Glücklich werden und sein kann nur, wer nach ethischen Grundsätzen handelt und lebt. Die antike Philosophie verwendete dafür den Begriff Eudämonie, was so viel wie "gesunde Lebensführung" heißt. Mit Genuss oder gar Lust hat das nichts zu tun – davon hielt der Philosoph nicht viel. Ganz ohne "glückliche" äußere Umstände geht's natürlich auch nicht. Dazu zählen etwa Gesundheit, Schönheit, Wohlstand oder Ansehen. Nur nichts im Übermaß! Die Freundschaft indes betrachtete er als das wichtigste Gut. Weil der Mensch als Gemeinschaftswesen selbst auch nur in Gemeinschaften wie Familie, Staat und Gesellschaft glücklich werden kann und im Sinne aller handeln muss, um selbst glücklich zu sein.

Mehr zu funkelnden Glücksbringern finden Sie in der flair-Dezemberausgabe

Hier gibt es einen Blick ins Heft

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11.12.2015