Bühne

Theathertipps im Februar 2014

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Theathertipps im Februar 2014 - das Beste aus Oper, Tanztheater und Kabarett

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Tanztheater Würdevoll

Tanztheater

Würdevoll

Sie brüllen, sie stöhnen, sie lallen – der Chor, den Künstler Artur Zmijewski so inbrünstig eine Bach-Kantate singen lässt, ist kaum zu ertragen. Die gehörlosen Schüler schocken die Zuhörer. Und genau das ist Sinn der Sache: „Im Kopf der tauben Sänger sind das alles die richtigen Noten“, sagt Alain Platel, der sich von dem Projekt „Tauber Bach“ zu seinem eigenen Tanztheaterstück „Tauberbach“ inspirieren ließ, das jetzt an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt wird und davon erzählt, wie man in widrigen Umständen die Würde nicht verliert.

Ab 15.01.2014, www.muenchner-kammerspiele.de

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Oper: Akt & Tragik

Oper:

Takt und Tragik

Nicht in den reißenden Fluten der Wolga, sondern in der heimischen Badewanne ertränkt sich die Protagonistin – ansonsten bleibt auch in dieser Inszenierung von Leoš Janáeks „Katja Kabanowa“ alles so herzzerreißend tragisch wie bekannt: Ehefrau Katja verliebt sich in den Neffen des Kaufmanns – eine Liebe, die ihr zugleich einen Neuanfang verschaffen soll. Dass das im 19. Jahrhundert mitten in einem russischen Provinzstädtchen kaum gut gehen kann, ahnt der Zuschauer. Tatsächlich erliegt Katja bald den Zwängen der Konvention – aber auch den eigenen Moralvorstellungen. Inszeniert von Andrea Breth an der Berliner Staatsoper mit der fantastischen Eva-Maria Westbroek in der Hauptrolle. Dirigiert von Simon Rattle wird diese Aufführung zum besonderen Hörerlebnis.

Ab 25.01.2014, www.staatsoper-berlin.de

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Theater: Eine runde Sache

Theater:

Eine runde Sache

Nach sieben Jahren als Intendant am armen, aber sexy Berliner Maxim-Gorki-Theater, zog es Armin Petras vor Kurzem dann doch an das 100-Millionen-Euro-Budget-Staatstheater Stuttgart. Dort führt er jetzt das „Leben des Galilei“ auf, das der mehrfach ausgezeichnete Regisseur bereits in Dresden und Berlin gezeigt hat. In seiner Inszenierung des Brecht-Stücks um den Wissenschaftler Galileo Galilei, der das geozentrische Weltbild der Kirche widerlegte, hat Petras etliche Textpassagen stark reduziert. Zu den Stärken des Regisseurs zählt es, große Stoffe leicht zu erzählen. Die Zuschauer können sich auf ein Stück mit viel Humor und einem eindrucksvollen Bühnenbild des Künstlers Carsten Nicolai freuen. Schade nur, dass Petras auf aktuelle Bezüge – wie etwa die Atom-katastrophe von Fukushima – verzichtet hat.

Ab 31.01.2014, www.schauspiel-stuttgart.de

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Theater: Glückssuche

Theater:

Glückssuche

Schon als Teenager war Mario Salazar reichlich dramatisch, seine ersten Texte schrieb er für die (vermutlich unerwiderte) Jugendliebe: „Ich sprengte mit einem Kugelschreiber Felsen um Felsen aus meinem Herzen heraus?...“ Den Kugelschreiber setzt der gebürtige Berliner heute noch immer ein, um zu beeindrucken – jedoch mit deutlich mehr Erfolg: Der 33-jährige Dramatiker gilt als Nachwuchstalent der Branche, seine Komödie „Alles Gold was glänzt“ wurde von den Kritikern als „irre lustige Mediensatire“ gelobt und als bestes Hörspiel ausgezeichnet. Im Theaterstück „Die Welt mein Herz“, das unter der Regie von Rafael Sanchez (hier im Bild) im Schauspiel Köln uraufgeführt wird, geht es nun um nichts Geringeres als die Suche nach dem Glück – und ja, natürlich auch nach der Liebe.

Ab 31.01.2014, www.schauspielkoeln.de

22.01.2014