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3 Fragen an… Marie Pohl

Das flair-Wintermärchen in der März-Ausgabe stammt aus der Feder der Schriftstellerin und Schauspielerin Marie Pohl. Hier verrät sie uns drei Gedanken über Märchen

Foto: Anna von Stackelberg

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Foto: Anna von Stackelberg

Was macht für Sie als Leserin den Reiz eines Märchens aus?
Alles ist wahr in einem Märchen. Außerdem mag ich die schnörkellose Logik, mit der sie erzählt werden. Es wird nicht immer alles erklärt. Wenn ein König krank ist, muss man nicht wissen, woran genau er leidet. Wenn ein Menschenfresser Federn hat, hat er die einfach. Es wird nur das erzählt, was eine notwendige Funktion im Handlungsgang hat.

Und was reizt Sie daran ein Märchen zu schreiben?
Ich liebe das Gruselige an Märchen, das Düstere. Es hat mich gereizt eine Geschichte zu erfinden, wo es einen richtigen Bösen gibt.

Was war Ihr erster Gedanke beim ungewöhnlichen Liebespaar Helene Fischer und Campino?
Als ich den Auftrag bekam ein Märchen über Campino und Helene Fischer zu schreiben, befand ich mich in New York, wo ich seit 6 Monaten abgeschottet an meinem Buch arbeitete. Ich hatte keine Ahnung, wer Helene Fischer war und musste sie erst Mal googlen. Als ich mehr über sie und Campino wußte, wollte ich erst etwas schreiben, das mit Boxen zu tun hat. Weil beide boxen, um sich fit zu halten. Und ich den Boxsport sehr mag. Aber dann stieg ich auf das Fantasie-Pferd und ritt woanders hin...

Marie Pohl ist Schriftstellerin und Schauspielerin. Sie wurde in Hamburg geboren, wuchs in New York auf, studierte in Madrid und lebt heute in Berlin und New York. Für ihren Debütroman „Maries Reise“, den sie mit Anfang zwanzig schrieb, reiste sie nach Havanna, Buenos Aires, San Francisco, Hanoi, Tiflis, Jerusalem und Helsinki. Das Buch erregte großes Aufsehen und sorgte für viel Medienresonanz. Sie schrieb Porträts und führte zahlreiche Interviews für die Süddeutsche Zeitung sowie andere Tageszeitungen und Magazine. Sie veröffentlichte das Kinderbuch „Die Hochzeit des Löwen“ zur Musik von „Karneval der Tiere“. Und 2012 erschien bei S. Fischer ihr zweiter Reiseroman „Geisterreise“, für den sie auf Jagd nach Geistern in Kuba, Irland, Mexiko, Indonesien, Belgien und New York ging. Als Schauspielerin ist sie in Theater und Film in New York und Deutschland zu sehen.

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25.02.2016