Kunst

Die besten Kunstausstellungen im März 2014

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Die besten Kunstausstellungen im März 2014: "Hungry for Love" von Céline Manz im Island, "Die Jahrhundertfrau" im Museum für Kunst & Gewerbe, "Keine Liebe, Nirgens" im Wilhelm-Hack Museum, "Die heile Welt des Sozialismus" im Deutschen Historischen Museum und "Wegschauen geht nicht" im Haus der Kunst München

von Johannes Paul Döbler

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Collagen von Céline Manz - "Hungry for Love" Ausstellung in der Island Galerie in Hamburg.

Kunsttipp: "Hungry for Love" heißt die Ausstellung von Céline Manz, die ab dem 14. März 2014 in der hamburger Galerie Island zu sehen sein wird.

 

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Collagen von Céline Manz - "Hungry for Love" Ausstellung in der Island Galerie in Hamburg.

Céline Manz hinterfragt in ihrem neuen Kunstbuch unter dem Thema „Hungry for Love“ den Begriff des Eigentums bezüglich der Rechte an Kunstwerken. Zusammen mit dem Künstler Xavier Fernandez Fuentes, der sich für das Grafikdesign verantwortlich zeichnet, eröffnet Sie nun in der  Hamburger Galerie ISLAND die Ausstellung 1st. Neben der Eröffnung der Ausstellung erscheint an diesem Tag das dazugehörige Buch, der 1981 geborenen Schweizer Künstlerin, welches aus verschiedenen Kollagen besteht. Die ursprünglichen Fotos,alle von Terry Richardson gemacht, veränderte Sie zu skurillen Motiven experimenteller Kunst. „Hungry for Love“, war übrigens der Titel, der Sisley Kampagne, die Richardson im Jahr 2001 schoss. Über die bildgewaltigen Kollagen ihrer Ausstellung lässt sich streiten, wir von flair möchten Sie jedoch selbst entscheiden lassen

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Collagen von Céline Manz - "Hungry for Love" Ausstellung in der Island Galerie in Hamburg.

Vernissage & Bookrelease
Wann? Am 14.03.2014, 20 Uhr im ISLAND
Adresse: Bankstraße 2a, 20097 Hamburg

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Mode

Die Jahrhundertfrau

Mode-Ikone – dieser Begriff wird inzwischen ziemlich inflationär gebraucht. Jedes It-Girl auf dem roten Teppich darf sich heute mit diesem Titel
schmücken. Fast bräuchte man einen neuen Begriff, um eine der wenigen wahren Mode-Ikonen des letzten Jahrhunderts zu beschreiben: Coco Chanel.
Die Designerin revolutionierte die Fashion-Welt mit Klassikern wie dem Kleinen Schwarzen oder ihrem viel kopierten Kostüm. Als Erste vereinte
sie zwei bis dahin unumstößliche Widersprüche: Sie entwarf bequeme Kleidung mit einer Aura unnahbarer Eleganz. „Mythos Chanel“ heißt deshalb
die Hamburger Ausstellung, die sich im Museum für Kunst und Gewerbe ihrer Arbeit widmet. Erzählt wird dabei auch die Geschichte der einfachen
Näherin, die sich zur toughen Businessfrau emanzipierte. Ein Pflichttermin für jeden, der Mode liebt.

Noch bis zum 18. 5. im Museum fu?r Kunst und Gewerbe Hamburg, www.mkg-hamburg.de

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Sammlung

Keine Liebe, nirgends

Politische Kontroversen, gesellschaftliche Debatten oder soziale Missstände – Kunst beschäftigt sich meist mit den schwierigen Fragen des (Zusammen-) Lebens und den Abgründen der menschlichen Seele. Aber Liebe? Die findet
man im kreativen Schaffensprozess, jenseits der Feel-good- Romantik Hollywoods, eher selten. Kunst will nicht in Harmonie schwelgen, Kunst will
aufwühlen und wachrütteln. In der Ausstellung „Liebe“ zeigt das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen jetzt 20 Künstler (wie etwa Pop-Art-Künstler
Robert Indiana), die das große Gefühl trotzdem zum zentralen
Thema ihrer Werke machen. Interessant ist auch das Rahmenprogramm:
In der „Nacht der singenden Balkone“ singen Ludwigshafener auf ihren Balkonen Liebeslieder. In der Ausstellung selbst wird es die Möglichkeit geben, standesamtlich zu heiraten.

22. 3. bis 29. 6. im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, www.wilhelmhack.museum.de

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Fotografie

Die heile Welt des Sozialismus

In diesem Jahr feiert Berlin das 25-jährige Jubiläum des Mauerfalls mit vielen Veranstaltungen und Ausstellungen, die sich der Teilung Deutschlands und dem Leben in der ehemaligen DDR widmen. So präsentiert das Deutsche Historische Museum unter dem Titel „Farbe für die Republik. Auftragsfotografie vom Leben in der DDR“ den Alltag der Menschen – wie die DDR-Führungsriege ihn gerne gesehen hätte. Denn die Fotografen Martin Schmidt und Kurt Schwarzer waren in ihrem Auftrag unterwegs. Statt eines ungeschminkten Blicks auf die Realität sieht man lächelnde Pioniere und glückliche Arbeiterinnen – DDR mit Zuckerguss. Das ist trügerisch und authentisch zugleich. Oder wie Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, es formuliert: „Die Inszenierung der Vision einer Gesellschaft, die so nie wirklich existierte.“

21. 3. bis 31. 8. im Deutschen Historischen Museum, www.dhm.de

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Gesamtkunstwerk

Wegschauen geht nicht

Für die einen ist er einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler überhaupt – für die anderen ist Matthew Barney einfach nur „der Mann von ...“. Der Amerikaner ist nicht nur Schöpfer der berühmten „Cremaster“-Filme, sondern auch der Lebensgefährte von Sängerin Björk. 2005 arbeiteten die beiden Künstler erstmals zusammen, die Isländerin komponierte die Musik zu seinem Film „Drawing Restraint 9“. Ähnlich wie Björk polarisiert auch Barney: Mal wälzt er sich halbnackt in Vaseline, mal tritt er als Massenmörder oder Satyr auf. In „River of Fundament“ zeigt das Haus der Kunst München jetzt sein Gesamtkunstwerk „Ancient Evenings“, inspiriert vom gleichnamigen Roman Norman Mailers. Auch hier geht es um schwierige Themen wie Tod und Wiedergeburt – nicht immer einfach zu ertragen, aber immer spektakulär.

16. 3. bis 17. 8. im Haus der Kunst München, www.hausderkunst.de

03.03.2014