Buch

Die Bücher-Highlights im August

Der Sommer ist auf dem Höhepunkt, die Temperaturen klettern in die Höhe und eigentlich würden Sie am liebsten den ganzen Tag in der Hängematte verbringen? Mit diesen Büchern und Bildbänden wird Ihnen dabei bestimmt nicht langweilig!

Text: Ann-Kathrin Riedl

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Charb – Brief an die Heuchler und wie sie den Rassisten in die Hände spielen (Klett-Cotta Verlag)

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Charb – Brief an die Heuchler und wie sie den Rassisten in die Hände spielen

Im Januar 2015 stürmten zwei islamistisch motivierte Männer mit Sturmgewehren die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und töteten zwei Karikaturisten. Unter ihnen befand sich auch der Chefredakteur des Magazins, Stéphane „Charb“ Chansonnier. Nach seinem Tod wurde Charb zur Ikone der Meinungsfreiheit erhoben, doch zu Lebzeiten galt er als höchst umstritten. Wer war dieser Mann, der so gerne provozierte? Worauf zielte er mit den Mohammed- und Islamkarikaturen wirklich ab? In seiner Streitschrift „Brief an die Heuchler und wie sie den Rassisten in die Hände spielen“ liefert Charb darauf eine Antwort. Er kritisiert die Doppelmoral der Gesellschaft und die Heuchler in Politik und Presse. Charb beendete das Buch nur zwei Tage vor seiner Ermordung.

 

The Belgians – An Unexpected Fashion Story (Hantje Cantz Verlag)

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The Belgians – An Unexpected Fashion Story

„Die reiche Kultur Belgiens, die hervorragende Ausbildung und vor allem ein ganz spezielles Gespür für Kleidung, die unaufdringlich und nicht theatralisch ist, zeichnet Antwerpens Designer aus“, schrieb die legendäre Modekritikerin Suzy Menkes. Und sie hatte Recht: Die Entwürfe von Ann Demeulemeester, Dries van Noten, Martin Margiela und anderen belgischen Designern haben die Modewelt nachhaltig beeinflusst. Noch bis Mitte September 2015 sind sie in der Ausstellung „The Belgians – An Unexpected Fashion Story“ im Mode und Design Center Brüssel zu sehen. Wer es nicht mehr rechtzeitig in den hohen Norden schafft, kann im gleichnamigen Bildband einen  Überblick über die belgische Modeszene, die avantgardistischen Arbeiten der Gruppe „Antwerp Six“ und die aufstrebenden Talente des Landes gewinnen.

 

Harper Lee – Gehe hin, stelle einen Wächter (DVA Verlag)

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Harper Lee – Gehe hin, stelle einen Wächter

Ihr 1960 erschienener Roman „Wer die Nachtigall stört“ verkaufte sich millionenfach und brachte ihr den Pulitzer-Preis ein. Doch dann verschwand die amerikanische Schriftstellerin Harper Lee für mehr als 50 Jahre von der Bildfläche. Von ihr seien keine weiteren Romane zu erwarten, machte die heute 89-Jährige damals in Interviews deutlich. Umso erstaunlicher ist deshalb die Veröffentlichung von „Gehe hin, stelle einen Wächter“. Darin wird die Geschichte um Jean Louise Finch „Scout“ weitergeführt: Die inzwischen erwachsene Frau kehrt in ihre Heimatstadt Maycomb zurück und sieht sich mit gesellschaftlichen Problemen konfrontiert, die ihr Verhältnis zu Vater Atticus erschweren. Lange galt die Fortsetzung zu „Wer die Nachtigall stört“ als verschollen, bis sie eine Freundin der Autorin zufällig wiederfand. Es sieht so aus, als würde Harper Lee damit erneut zum Literaturstar wider Willen werden.

 

Geniale Dilletanten: Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland (Hantje Cantz Verlag)

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Geniale Dilletanten: Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland

Im Berliner Tempodrom versammelte sich 1981 eine illustre Gesellschaft aus grell geschminkten Gestalten zum Festival „Die große Untergangsshow – Festival genialer Dilletanten“. Die Veranstaltung – inklusive des fehlerhaften, doppelten „l“ auf den Flyern – wurde später zum Sinnbild für die künstlerische Aufbruchstimmung der 80er Jahre. Die internationale Wanderausstellung „Geniale Dilletanten: Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland“ liefert einen Einblick in diese turbulente Zeit. Auch der Bildband zur Ausstellung nimmt den Leser mit in dunkle Clubs, zu Konzerten der „Einstürzenden Neubauten“ und in die Galerien späterer Malerstars und macht ein turbulentes Jahrzehnt wieder erfahrbar.

 

Peter Høeg – Der Susan Effekt (Carl Hanser Verlag)

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Peter Høeg – Der Susan Effekt

Wie schon in „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ entwirft Bestseller-Autor Peter Høeg auch in seinem neuen Roman „Der Susan Effekt“ eine starke und vielschichtige Heldin, die den Leser auf eine spannungsgeladene Reise mitnimmt. Die Experimentalphysikerin Susan verfügt über eine außergewöhnliche Gabe: Jeder, der mit ihr spricht, wird absolut aufrichtig. Kein Wunder, dass auch Andere von diesem Effekt profitieren wollen. Im Auftrag ihrer Regierung soll Susan das geheime Protokoll einer Forschungsgruppe namens „Zukunftsmission“ beschaffen. Doch bald gerät die Situation außer Kontrolle und ein Kommissionsmitglied nach dem anderen wird auf grausame Weise ermordet. Gelingt es Susan, die Wahrheit ans Licht zu bringen?

03.08.2015