Kinotipps im Februar 2014
Trendsetter Film: vier neue Movie-Moden, die wir im Januar und Februar gerne mitmachen ...

Biografie und Martial Arts
Für die Freiheit kämpfen – wie Keanu Reeves und Idris Elba
Zwei höchst unterschiedliche Filme wecken in diesem Winter unseren Kampfgeist:
Die ebenso bewegte wie bewegende Lebensgeschichte des ersten frei und demokratisch gewählten schwarzen Präsidenten von Südafrika schildert das Biopic „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“ – basierend auf der Autobiografie des 1918 geborenen Anti-Apartheid-Kämpfers. Idris Elba beeindruckt als Nelson Mandela, Naomie Harris als seine Frau Winnie, die sich während seiner 27 Jahre währenden Inhaftierung für seine ?Freilassung einsetzte.
Mandela: Der lange Weg zur Freiheit. Regie: Justin Chadwick. Mit Idris Elba, Naomie Harris und Tony Kgoroge, ab 30.01.

In Japan ist die Geschichte der „47 Ronin“ ein National-Mythos, auf der Leinwand und mit Keanu Reeves in der Hauptrolle feinste Martial-Arts-Action. Die Story ist schlicht, aber unglaublich spannend: Um Rache an Lord Kira zu üben, schließt sich der Gesetzlose Kai einer Gruppe von Samurai an. Lord Kira hat nicht nur deren früheren Anführer ermordet, sondern hält auch dessen Tochter gefangen, die Kais Geliebte ist. Nun strebt er gemeinsam mit der mysteriösen Mizuki nach absoluter Herrschaft. Um die beiden daran zu hindern, müssen die Samurai einen langen und sehr gefahrvollen Weg auf sich nehmen.
47 Ronin. Regie: Carl Rinsch. Mit Keanu Reeves, Hiroyuki Sanada und Kô Shibasaki, ab 30.01.

Thriller
Pelzkragen tragen – wie Jennifer Lawrence
Ende der 70er-Jahre waren sie so groß in Mode wie jetzt: Jacken und Mäntel mit Pelzbesatz. Aber die vielen modischen Retro-Details sind nicht das einzig Sehenswerte an „American Hustle“ – dafür sorgt schon die spannende Story. Jennifer Lawrence ist als unberechenbare Ehefrau des Betrügers Irving Rosenfeld (Christian Bale) zu sehen, der nach seiner Enttarnung gemeinsam mit seiner verführerischen Partnerin Sydney Prosser (Amy Adams) für den FBI-Agenten Richie DiMaso (Bradley Cooper) arbeiten muss. Der Deal: Er schickt die beiden nach New Jersey, wo sie ein paar wichtige Finanzhaie und Mafiosi mit einem arabischen Fake-Prinzen hinters Licht führen sollen.
American Hustle. Regie: David O. Russell. Mit Christian Bale, Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Amy Adams, ab 13.?2

Drama
Eine zweite Meinung einholen – wie Matthew McConaughey
Ron Woodroof, ein Elektriker, Spieler und Teilzeit-Rodeo-Cowboy, hasst Schwule. Und liebt Frauen, Drogen und Partys so sehr, dass er sich Mitte der 80er-Jahre mit HIV infiziert. Er hat noch 30 Tage zu leben, eröffnet ihm ein Arzt, und AZT, das einzig legale Medikament, das es für ihn gibt, hat so schlimme Nebenwirkungen, dass er sich schon vor Ablauf dieser Frist wie tot fühlt. Doch Woodroof gibt nicht auf. Mithilfe seiner Ärztin Eve Saks (Jennifer Garner) gründet er den „Dallas Buyers Club“, eine Art Notwehr-Genossenschaft, die sich überall auf der Welt mit alternativen, in den USA nicht zugelassenen Medikamenten eindeckt und sie in ?großem Stil an Leidensgenossen verkauft. Während seines Kampfes gegen die Krankheit und die Gesundheitsbehörden wird Woodroof (gespenstisch gut von Matthew McConaughey gespielt) zu einem geläuterten Menschen und legt seine Homophobie ab. Ein mitreißender Film nach einem wahren Fall – der echte Ron Woodroof überlebte seine Diagnose übrigens um sechs Jahre.
Dallas Buyers Club. Regie: Jean-Marc Vallée. Mit Matthew ?McConaughey, Jared Leto und Jennifer Garner, ab 6.?2.

Erotik-Drama
Offen über Sex sprechen – wie Charlotte Gainsbourg
Bei Lars von Trier muss die Frau viel leiden. Das ist auch in seinem neuen Film „Nymphomaniac“ nicht anders, in dem Joe (Charlotte Gainsbourg) von ihrer Sexsucht erzählt. Dabei hört ihr ?Seligman (Stellan Skarsgård) zu, der sie bei sich aufnimmt, nachdem er sie zusammengeschlagen auf der Straße gefunden hat. Allzu viel ist über den Inhalt noch nicht bekannt: Joe erzählt in acht Kapiteln von ihrem Leben, von ihrer Geburt bis zu ihrem 50. Geburtstag, und wenn man den Trailern glaubt, hat darin nicht viel mehr stattgefunden als Sex in allen erdenklichen Varianten. Kunst, die nur so tut und eigentlich ein Porno ist, sagen Kritiker. „Der Film ist genau das, was Sie denken – wir ?täuschen nichts vor, das hier ist echt“, sagte Darsteller Shia LaBeouf in einem Interview – obwohl die unteren Körperhälften der Schauspieler von Porno-Profis gedoubelt wurden (heißt es jedenfalls). „Forget About Love“ – „Vergessen Sie Liebe“ schreibt Lars von Trier auf seine Filmplakate und hat damit schon eines geschafft: Dass man über „Nymphomaniac“ ausführlich spricht.
Nymphomaniac 1. Regie: Lars von Trier. ?Mit Charlotte Gainsbourg, Uma Thurman, Jamie Bell und Stellan Skarsgård, ab 20.?2. (der Starttermin des zweiten Teils ist noch offen).