Yes ich Cannes - die Ticks und Tricks der Stars zur Selbstvermarktung

Wir stylen und wie sie, wir sprechen wie sie, wir versuchen wie sie zu lächeln. Aber taugen Stars heute wirklich noch als Vorbilder? Die Star-Notizen von flair erklären die Ticks und Tricks der Reichen und Berühmten – und wie die Kunst der Selbstvermarktung funktioniert

TEXT David Baum • FOTOS Eva Sakellarides

Ein bisschen schade ist es schon, dass die brillante Eingebung von Moderatorin Ellen DeGeneres, während der Oscar- Verleihung von der Bühne zu hüpfen
und mit ihrem Handy ein hochkarätig besetztes Gruppen-Sele zu schießen,
nicht so spontan war, wie sie wirkte. Doch selbst der Umstand, dass der
Schnappschuss, auf dem Brad Pitt, Kevin Spacey, Julia Roberts, Jared Leto,
Meryl Streep, Lupita Nyong’o, Jennifer Lawrence und Bradley Cooper (der den Auslöser drückte) sympathisch verwackelt in die Handykamera grinsen, fein säuberlich vorbereitet und von Samsung mit 20 Millionen Dollar bezahlt
gewesen ist, ändert nichts daran, dass er in die Geschichte der Fotografen eingehen wird. Das Bild, das De-Generes noch während der Show auf
ihrem eigenen Account veröentlichte, ließ die Twitter-Server zeitweilig zusammensacken und wurde schließlich mit 3,5 Millionen Mal das am meisten
geretwitterte (man beachte die neue irre Vokabel), seit im Internet gezwitschert
wird. Und es verwies alle anderen Fotos von all den roten Teppichen, die es so
gibt (Cannes, die Golden Globes, die Grammys, die Bafta-Awards, die Berlinale
und so weiter), auf die hinteren Plätze der Aufmerksamkeit.

Im Rückblick könnte sich dieser Superlativ als Nebenaspekt erweisen, steht
doch das #Selfie – so der Hashtag, der das Bild im Internet markiert – auch
für eine Zeitenwende in der Ästhetik der Superstars. Schon in den vergangenen Jahren haben immer mehr Prominente begonnen, Facebook, Twitter
und Instagram als Mittel ihrer öffentlichen Darstellung zu nutzen (siehe den Essay auf Seite 68). In diesem Fall tun die Stars so, als hätten sie von uns
Normalsterblichen gelernt. Sie wollen so wirken, als wären sie ...

Lesen Sie das gesamte Essay zu den Stars als Vorbilder in der Mai Ausgabe von flair hier