Musik

Ella Eyre im Interview

Ella Eyres Debütalbum 'Feline' steht in den Startlöchern und im Mai führt sie die der Women-of-the-World Tournee an. flair erwischte die 21-jährige Newcomerin zuhause am Telefon und sprach mit ihr über das Erwachsenwerden, plötzlichen Ruhm und natürlich die Musik.

Fotos: PR. Text: Alexandra Brechlin

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Ein BRIT Award, der 2. Platz in der 'BBC Sound of 2014' Liste und 'Best Newcomer 2014' bei den MOBO Awards – 2014 war ein aufregendes Jahr für Ella Eyre. Und genauso aufregend soll ein diesem Jahr auch weiter gehen. Ihr Debütalbum 'Feline' steht in den Startlöchern und im Mai führt sie die der Women-of-the-World Tournee an. flair erwischte die 21-jährige Newcomerin zuhause am Telefon und sprach mit ihr über das Erwachsenwerden, plötzlichen Ruhm und natürlich die Musik

Hallo Ella, Wie geht es dir?
Super! Ich hoffe dir auch?

Klar. Was machst du gerade?
Ich bin daheim in meinem Bett und friere ein wenig. Meine Heizung ist kaputt und ich warte die ganze Zeit auf den Monteur. Inzwischen hab ich hier tausend Decken um mich geschlungen.

Heizungsausfälle sind schrecklich, das hatte ich auch erst. Dann lass uns lieber mal über dein Debütalbum sprechen. Wie geht die Arbeit an 'Feline' voran?
Die eigentliche Arbeit ist so gut wie beendet. Natürlich gibt es immer noch die ein oder andere Sache zu tun, aber im Großen und Ganzen sind wir fertig.

Das Album erscheint im Mai?
Hmmm...sagen wir es erscheint in diesem Jahr.

Was kannst du uns denn schon über das Album verraten?
Es ist ein sehr persönliches Album. Da ich während meiner tiefsten Teenagerzeit angefangen habe daran zu arbeiten ist es irgendwie zu einem Tagebuch geworden. Ein Tagebuch über meine Teenagerzeit.

Du hast in der Tat ein paar wirklich emotionale Songs geschrieben. Beruhen deine Musik und deine Texte auf Erlebnissen in deinem Leben?
Natürlich, alle meine Songs tun das. Ich bin davon überzeugt, das du so auch die Herzen der Leute erreichst. Du hast das tatsächlich erlebt und lügst nicht. Dadurch wird ein Song persönlich und greifbar und man kann sich damit identifizieren, das ist mir sehr wichtig.

Du arbeitest ja gerne auch mit anderen Künstlern zusammen, können wir denn auf deinem Debütalbum auch mit ein paar interessanten Kooperationen rechnen?
Nein. Da es mein Debüt ist, will ich hier komplett ich selbst sein und nur mich präsentieren. 'Feline' ist zu hundert Prozent Ich.

Aber es gibt doch bestimmt Leute mit denen du gerne noch zusammenarbeiten willst?
Mark Ronson ist super und Pharell Williams und natürlich Gnarls Barkley. Ich liebe Gnarls Barkley. Mit seiner Musik bin ich aufgewachsen.

Du bist 2013 mit deiner Zusammenarbeit mit Rudimental quasi über Nacht berühmt geworden. Wie fühlt sich das an?
Ach, ich glaube gar nicht, dass ich es bin. Ich freue mich, wenn Leute mich auf der Straße erkennen, weil sie meine Musik mögen, das ist großartig. Aber berühmt zu werden, war und ist nicht mein Ziel.

Nach einem so großen Erfolg in einer Gruppe von Musikern, glaubst du dass es schwierig wird sich als Solo Künstlerin am Markt zu etablieren?
Es ist generell schwer, sich als Solo-Künstler zu etablieren. Was mir natürlich geholfen hat, ist dass ich durch meine Vorgeschichte bereits viele Erfahrungen sammeln konnte. Ich hatte die Möglichkeit von erfolgreichen Musikern zu lernen. Aber am Ende zählen auch immer Talent und Leidenschaft. Und für mich ist es das wichtigste auf der Bühne zu stehen und den Menschen mit meiner Musik Freude zu geben.

Ich höre, wie sehr du es liebst auf der Bühne zu stehen. Wechen Song performst du denn am liebsten live?
Ach, das wechselt immer. Derzeit ist es wohl 'Comeback'.

Wenn du diesen Song performst, was ist dafür dein ideales Publikum?
Das sind ganz schlicht Menschen, die Musik ebenso lieben wie ich. Es ist egal, ob sie mich als Person, die auf der Bühne steht, kennen oder meine Songs, solange sie Spaß an meiner Musik und dem, was ich mache, haben, ist das perfekt. Spaß an der Musik, mitmachen, tanzen, lachen und einfach abgehen!

Lass uns doch mal über deine Anfänge reden. Ich habe gelesen du wolltest eigentlich professionelle Schwimmerin werden...?
Ja, das stimmt nicht ganz. Ich bin lange Zeit, ich glaube bis zu meinem 13. oder 14. Lebensjahr, professionell geschwommen. Ich mochte das Schwimmen sehr gern, denn es hat etwas mit Ehrgeiz zu tun. Es ist ein ähnlicher Ehrgeiz, den ich auch in meiner Musik habe. Nur, dass Schwimmen eben nicht so abwechslungsreich und kreativ ist wie das Tanzen und Singen – aber auch hier gilt es ein Ziel zu verfolgen und es zu erreichen.

Am Ende hast du dich dann auch für ein Studium an der London International school of performing Arts entschieden. Was ist das Wichtigste, das du aus diesem Studium mitnehmen konntest?
Dass ich gelernt habe unabhängig zu sein, hart zu arbeiten und Ziele aus eigener Kraft heraus zu  erreichen. Als Solo-Künstlerin kämpfe und arbeite ich ja jeden Tag mit mir selbst, da gibt es niemanden der mir helfen oder in den Hintern treten kann. Das muss ich ganz allein machen.

Aber nur noch solo bist du auch nicht. In diesem Jahr trittst du auf der Women-of-the-World Tour im Mai zusammen mit vielen anderen Musikern auf. Glaubst du denn, dass der Druck für Frauen auch in der Musikindustrie generell höher ist?
Das werde ich oft gefragt. Ich kann da nur von mir reden und sagen, das ich den Druck, der natürlich enorm sein kann, zwar erlebe, aber nicht zwingend, weil ich eine Frau bin. Ich habe mich glücklicherweise in der Musikindustrie noch nie unfair behandelt gefühlt weil ich eine Frau bin. Generell lässt sich auch sagen, dass der Druck eines jungen Künstlers, der sich gerade etabliert wohl unabhängig von seinem Geschlecht ist. Aber ich sehe natürlich auch die Probleme. So ist das Musikbusiness noch immer von Männern dominiert.

Glaubst du denn es wird von Musikern heute erwartet das sie besonders sexy aussehen?
Ja, das glaube ich schon. Sexy auszusehen wird ja auch gerne mit Selbstbewusstsein gleichgesetzt und das muss man in dieser Branche einfach haben. Ich fühle mich auch selbstbewusst, wenn ich mich gutaussehend fühle. Rihanna z.B. ist ultrasexy und eine tolle Musikerin. Aber dann gibt es auch Leute wie Paloma Faith, die nicht so vordergründig sexy sind, aber einfach  ganz wunderbare Personen und Künstler sind. Das ist wohl immer ein wenig vom Typ und dem Verständnis von Selbstbewusstsein abhängig.

Wie würdest du denn deinen Stil in drei Worten beschreiben?
Frech und schnörkellos, aber feminin.

Und dein Lieblingsteil im Kleiderschrank?
Das ist ein Oversized-Shirt von Versace, das ich bei Selfridges gekauft habe. Ich liebe übergroße T-Shirts im Allgemeinen sehr.

Okay, letzte Frage. Deine Haare. Was ist dein Geheimnis? Woher kommt das ganze Volumen?
Ich kämme sie einfach über Kopf und ansonsten mache ich damit gar nichts. Keine Styling-Produkte, nicht einmal Spülung. Nur Shampoo und bürsten. Ich schwöre. Das ist alles.

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Women of the World Festival
05.05.2015